Lausitzer Seenland

Bildurheber: Peter Radke (LMBV)

Entstehung
Das neue Seenland entsteht ausnahmslos aus Restlöchern ehemaliger Braunkohletagebaue. Diese werden geflutet und in Seen umgewandelt, aus denen bis 2018 eine komplette Seenlandschaft entstehen soll. Zu DDR-Zeiten war das Gebiet zwischen Senftenberg und Hoyerswerda eines der Zentren der Stromerzeugung aus Braunkohle. Aufgrund der vielen Wassernutzer hat das Auffüllen der Restlöcher eine niedrige Priorität. Dies weißt sich als problematisch aus, da ein konstantes und schnelles Füllen der neuen Seen mit Flusswasser notwendig ist, um eine Versauerung durch
ansteigendes Grundwasser zu vermeiden und so eine gute
Wasserqualität für Erholungszwecke zu sichern.

Einige der entstehenden Seen haben ihren Endwasserstand bereits erreicht, andere werden erst in einigen Jahren vollständig geflutet sein. Gegenwärtig stehen noch umfangreiche Sanierungs- und Rekultivierungsmaßnahmen an vielen Tagebauseen, ihren Uferbereichen und des umliegenden Geländes durch die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) an. Die Entwicklung einer außergewöhnlichen Gewässerlandschaft steht im Mittelpunkt des Landschaftswandels. Mit dem Lausitzer Seenland entsteht in den nächsten Jahren die größte „künstliche“ Wasserlandschaft Europas und Deutschlands viertgrößte Seenlandschaft. Zu den jetzt schon vorhanden und bei Urlaubern beliebten Knappen- und Silbersee sollen noch einige folgen. Die Verbundene Wasserfläche im Kernbereich des Lausitzer Seenlandes wird mehr als doppelt so groß wie die der Müritz, Deutschlands größten See. Im Zentrum des Lausitzer Seenlandes werden 9 Seen durch schiffbare Kanäle zu einer „Seekette“ mit 7.000 ha Wasserfläche verbunden.

Gestaltung und Nutzung
Anstatt potenzielle zukünftige Profite und Arbeitsplätze im Lausitzer Seenland zu berechnen, liegt der Fokus auf dem Nutzen, die nicht über den Markt erfasst werden, wie zum Beispiel der persönliche Nutzen, der durch Baden oder Radfahren am See entsteht. Obwohl diese Nutzen auf individuellen Präferenzen beruhen und nur über Befragungen zu ermitteln sind, machen sie einen großen Teil des ökonomischen Wertes eines Erholungssees aus. Es wird mit hohem Engagement am Aufbau der touristischen Infrastruktur und der Schaffung touristischer Angebote gearbeitet.

So soll Schritt für Schritt eine Erlebniswelt mit Ressortcharakter, Sportboothäfen, Rad- und Reitwege, neue Unterkünfte und vieles mehr entstehen. Aktiv und sportlich heißt die Devise. Neben dem Wassersport wird eine Vielzahl von Möglichkeiten für landseitige Aktivitäten die Region für Urlauber attraktiv gemacht. Ideale Bedingungen bieten die vielen Rundwege zum Radfahren, Skaten oder einfach nur zum Spazieren gehen. Geplant ist eine großflächige „Erlebniswelt“ mit vier unterschiedlich klassifizierten Golfplätzen, Hotels verschiedener Kategorien sowie Wellness- und Fitnessangebote.

Die Attraktionen an den verschieden Standorten sind thematisch auf einander abgestimmt. Schon jetzt befinden sich erste Projekte in der Realisierung. Am Geierswalder See werden derzeit eine Wasserskianlage, ein Wasserwanderrastplatz und ein Yachthafen mit schwimmenden Häusern entwickelt. Ein Sportboothafen wird am Bärwalder See vorbereitet. Für Freunde von hohen Geschwindigkeiten und Jetbootfahrer ist geplant, den Spreetaler See zu Deutschlands erstem Speedbootzentrum auszubauen. Der Schwerpunkt wird nicht nur auf sportlichen Aktivitäten liegen. Einige der Seen werden vor allem der ruhigen, naturverbunden Erholung vorbehalten bleiben. Ein Besuch oder Urlaub im Lausitzer Seenland ist auf jeden Fall lohnenswert, schauen Sie doch mal vorbei.

Bildurheber: Peter Radke (LMBV)

Die einzelnen Seen im Überblick

Die folgenden Seen gehören zum zukünftigen Lausitzer Seenland oder liegen in der näheren Umgebung.

Neben dem Namen der einzelnen Seen ist auch das geplante Fertigstellungsjahr in Klammern angegeben.

  • Lausitzer Seenkette Ilsesee (2018)
  • Senftenberger See (1973)
  • Sedlitzer See (2015)
  • Partwitzer See (2010)
  • Geierswalder See (2005)
  • Neuwieser See (2009)
  • Blunoer Südsee (2009)
  • Sabrodter See (2009)
  • Bergener See (2009)
  • Spreetaler See (2009)


Nördlicher Bereich (Brandenburg)

  • Schalbendorfer See (2013)
  • Gräbendorfer See (2007)
  • Altdöberner See (2017)
  • Bergheider See (2012)


Südlicher Bereich (Sachsen)

  • Bernsteinsee (2006)
  • Knappensee (1953)
  • Graureihersee (2005)
  • Silbersee / Mortkasee (1972)
  • Dreiweiberner See (2002)
  • Speicherbecken Lohsa 2 (2008)
  • Scheibesee (2009)
  • Bärwalder See (2008)
  • Berzdorfer See (2009)