Essener Lichtwochen

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50er Jahre
Die lokalen Tageszeitungen berichten stolz, dass die Kunden in der Vorweihnachtszeit die Essener Innenstadt stürmen. Zeitweise müssen die Haupteinkaufsstraßen zu Einbahnstraßen fürs Fußvolk umfunktioniert werden, um die Menschenmassen bewältigen zu können. Die öffentlichen Verkehrsmittel machen Sonderfahrten. Die Essener Lichtwochen üben nach den düsteren Zeiten des Krieges eine immense Anziehungskraft auf die Menschen aus. Seit 1955 stehen die Lichtwochen unter einem jährlich wechselnden Thema: Die Gruga, Essens große Gartenausstellung, bestimmt das Bild der leuchtenden Innenstadt in diesem Jahr. Märchenhaft leuchtet Tausendundeine Nacht im darauffolgenden Jahr 1956. 1957 heißt das Motto Straßen Europas.
60er Jahre
Die Lichtwochen beschehren in diesem Jahrzehnt der sich von einer Montanindustrie- zur Dienstleistungsmetropole wandelnden Stadt wirtschaftliches Wachstum, bedingt durch weiter steigende Besucherzahlen. Die Themen der Lichterschau behandeln sportliche oder kulturelle Ereignisse, aber auch Politik und Umbrüche dieser Epoche. 1962 heißt das Thema Olympiade des Lichts, 1964 dann Berlin gestern und heute. Der damalige regierende Bürgermeister der geteilten Stadt Berlin, Willy Brandt, eröffnet zum Dank an die Essener persönlich die Lichtwochen. Heute ist ein zentraler Platz in der Stadtmitte nach ihm benannt.
70er Jahre
Die Lichtwochen bleiben zeitnah: 1970 zeichnen sie den Weg der Apollo 11-Besatzung zum Mond. Die Lichtschauen zeigen sich Anfang der 70er, zu Beginn der Fitness-Welle, mit dem Motto Trimm Dich. Dann wird der Stromverbrauch der Lichtwochen diskutiert, da die Lichterschau in die Zeit der Ölkrisen und Sonntagsfahrverbote fällt. Die Veranstalter können die Argumente jedoch mit einer guten Energiebilanz entkräften. In diesen wirtschaftlich schwierigen Jahren wird bewusst auf lustige Motive gesetzt: 1977 heißt das Motto Max und Moritz, 1978 erstrahlen Loriots Wum und Wendelin, und 1979 malen sogar Kinder die Vorlagen für die Lichtgerüste
80er Jahre
1983 wird die Aktion Ein Herz für Kinder der gute Zweck der Essener Lichtwochen. 1987 widmet sich das Motto dem Bühnengeschehen unter dem Titel Sooo ein Theater. Dann werden auch lokale Themen wie beispielsweise der Bau des Aalto-Theaters in leuchtende Motive umgesetzt. 1989 feiern die Essener Lichtwochen 40 Jahre Bundesrepublik. Dass der Mauerfall am 9. November die Geschichte allerdings stark verändern wird, kann zur Eröffnung der Traditionsshow noch niemand ahnen...
90er Jahre
Man entdeckt, dass sich die nun traditionellen Essener Lichtwochen gut eignen, um Jubiläen wie 500 Jahre Post ins rechte Licht zu rücken. Passend zum Treffen der 15 europäischen Staats- und Ministerpräsidenten, die sich zum Europa-Gipfel in der Essener Grugahalle treffen, heißt das Motto 1994 natürlich Europa in Essen. Zum Anlass der "Essen Motorshow" in der Messe Essen kommen 1997 erstmalig dreidimensionale Lichtskulpturen mit leuchtenden Schläuchen und Röhren zum Einsatz. Ein Jahr später besinnen sich die Lichtwochen aber wieder auf ihre Tradition: Unmengen von Glühlampen zeigen Essener Markenzeichen aus Kultur und Wirtschaft. Das 50. Jubiläum der Lichtwochen gibt allen Grund, sich 1999 selbst zu feiern.
seit der Jahrtausendwende
Die Lichtwochen widmen sich nun der Wirklichkeit gewordenen EU. Ab jetzt steht deshalb das Motto Europa in Essen im Vordergrund. Jedes Jahr soll ein neues Gastland der EU auf großformatigen Lichtwänden vorgestellt werden. Die Niederlande waren es 2001, Großbritannien 2002, dann Finnland. 2004 galt dem neuen EU-Mitglied Polen. 2005 widmet man sich Italien. Das Logo dazu zeigt eine Zeichnung des Kolosseums in Rom in den italienischen Nationalfarben grün, weiß und rot. Ein Rahmenprogramm mit Kultur und Folklore des Gastlandes begleiten jede Vorstellung eines Partnerlandes
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