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Archäologische Oberlausitzer Sehenswürdigkeiten

Wer durch die Oberlausitz reist, sei es zu Rad oder zu Fuß, wird immer wieder übriggebliebene Burgwälle oder Ruinen längst vergessener Zeit entdecken. Diese waren früher Burgen, Schlösser oder befestigte Siedlungen.


Burker Berg

Mit einer Höhe von 198,5 m erlaubt er einen Blick auf das Gefilde bei Bautzen und die südlich begrenzende Bergkette.
Verschiedene Abbaubetriebe, die seit mehr als hundert Jahren rund um den Burker Berg Sand und Kies abbauten, stießen immer wieder auf Gräber unterschiedlicher urzeitlicher Epochen.
Diese Gräber gehörten zu Siedlungen, die auf der spree- und gefildewärtigen Seite sich angesiedelt hatten. Das genutzte Gebiet für die Gräber zieht sich fast bis an die Grenze von Niedergurig.

Bildurheber: Bernd Hannemann / Wikipedia

Versunkenes Schloss

Das Dubringer Moor ist der größte zusammenhängende Moorkomplex Ostsachsens. Hier leben teilweise vom Aussterben bedrohte Tier und Pflanzenarten.
Im 12. und 13. Jh. soll mitten im Moor das Schloss eines Raubritters gestanden haben, der laut Sage für seine Grausamkeit mit einem Fluch belegt wurde, so das er nach seinem Tod niemals zur Ruhe kommen kann.
Es soll an der Stelle an der das Schloss stand immer noch Heulen und Klagen aus der Tiefe des Moores dringen.

Prietitzer Schanze

Zum Schutz gegen König Heinrich I. wurde die Schutzanlage vermutlich im 10. Jh. von den Milzenern gebaut. Heute ist nur noch ein halbmondförmiger Abschnitswall zu sehen. Die Milzener waren in der Oberlausitz groß angesiedelt, haben sich aber ab 932 unterworfen und mussten von da an der deutschen Krone Tribut zahlen.
Die Burg wurde aber weiterhin bis in das 12. und 13. Jh. von den Deutschen als Verteidigungsanlage genutzt.

Ostro - Das "sächsische Troja"

Das imposanteste Bodendenkmal der Oberlausitz ist die 260 x 160 m große Wallanlage von Ostro. Paul Scholze nannte sie 1918 in seinem Buch auch das "sächsisches Troja".
1400 - 500 v. Chr. ist die Blütezeit der Lausitzer Kultur, da entstand vermutlich 1000 v. Chr. auf der Ostroer Schanze eine offene Siedlung. Im 7. Jh. v. Chr. wurde die Siedlung Ostro erstmals befestigt. Dadurch gab es nur einen Zugang und dieser lag so, dass Besucher direkt am Wall entlang mussten.
Massenhaft geborgene Getreidereste zeigen, das Ostro bei der Verwaltung, Lagerung und Verteilung der Lebensmittel eine bedeutende Rolle spielte.

Ab 500 v. Chr. ist die ganze Oberlausitz ohne menschliche Siedlungen somit auch Ostro. Im 10. Jh. wird sie von den Milzenern wieder in Betrieb genommen.

Seitdem ist die Ostroer Schanze geteilt in eine Oberburg, 80 x 80 m, und in eine davor befindliche Unterburg.
Im 13. Jh. wurde das letzte Bauwerk hinzugefügt, der Turmhügel auf der Wallkrone.
Kurz darauf verloren nach politischen Auseinandersetzungen die großen ländlichen Burgen der Lausitz ihre Funktion.

Bildurheber: Stephan M. Höhne / Wikipedia

Ortenburg

Unter Heinrich I. wurde in Bautzen im Jahre 928 mit dem Bau einer Ringmauer begonnen, deren Bau unter seinem Sohn Otto I. beendet wurde. Neben der Ringmauer ließ Otto I. auch die Ortenburg errichten, aber erst im Jahre 1405 erstmals namentlich erwähnt.
Vom 13. bis 17. Jh. war die Burg Sitz des Landvogts, vom 17. bis 19. Jh. beherbergte sie die Oberamtsregion der Oberlausitz, heute das Sächsische Oberverwaltungsgericht und das sorbische Museum.

Auf der Ortenburg befinden sich der Matthiasturm mit der St. Georgskapelle und dem Tor-Relief von dem Ungarnkönig Matthias Corvinus. Dem ältesten Teil der Burganlage, der Burgwasserturm. Das Hofrichterhaus mit seinem aussergewöhnlichen Schornstein und dem Salzhaus in dem sich heut das sorbische Museum befindet.

Bildurheber: Lutz Maertens / Wikipedia

Burgruine Körse

In Kirschau kann man die Burgruine Körse besuchen, die auf einem Granitfels im Mittelalter errichtet wurde.
Die bei Ausgrabungen gemachten Funde befinden sich viele im Burgmuseum, welches aber nicht immer geöffnet hat.
Ein Stollen befindet sich am westlichen Fels unterhalb der Burg, dieser soll ein unterirdischer Burggang sein, jedoch führt er nur wenige Meter in den Fels hinein.
Seit 1936 steht die Burgruine unter Denkmalschutz.