Ilsfeld stellt sich vor

Nach dem Ruhestand von Bürgermeister Heinrich 1947 gab es in Ilsfeld bis 1948 keine gesetzliche Bürgermeisterwahl. Der kurzfristig von Landrat Sihler ins Amt eingesetzte Berufssoldat Walter Schwörer und der danach vom Gemeinderat gewählte Apotheker K. H. Frank hatten die Gemeinde rasch wieder verlassen. Der langjährige Bürgermeister-Stellvertreter Gottlob Frank nahm daraufhin 1947/48 die Geschäfte des Bürgermeisters wahr, ihm folgte der 1948 gewählte Eugen Härle, der bis 1974 Bürgermeister von Ilsfeld und von 1954 bis zur Eingemeindung 1972 auch wieder Bürgermeister von Schozach war.

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Wegen des geringen Fahrzeugbestandes wurde die Autobahn erst ab 1950 wieder befahrbar gemacht, wobei Ilsfeld zunächst nur eine einseitige Auffahrt für Militärfahrzeuge besaß, die bis 1955 stillgelegt werden sollte. 1956 wurde dann doch eine Anschlussstelle eingerichtet und 1968/74 zwei Raststätten. Die Nähe zur Autobahnanschlussstelle und der zunehmende Automobilverkehr einhergehend mit der Stilllegung der Bottwartalbahn 1967 brachten den Straßendörfern Ilsfeld und Auenstein große Verkehrsbelastungen, die im Falle von Auenstein in den 1990er Jahren mit einer Umgehungsstraße entschärft werden konnten, in Ilsfeld jedoch weiterhin bestehen.

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1950 gab es in den Orten der heutigen Gesamtgemeinde Ilsfeld 571 landwirtschaftliche Erwerbsbetriebe mit 1151 Beschäftigten sowie 217 Gewerbebetriebe mit 448 Beschäftigten. Durch die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe ist Ilsfeld seit den 1950er-Jahren stark angewachsen. Die Landwirtschaft war bald nicht mehr der größte örtliche Erwerbszweig, ihre Stelle wurde vom verarbeitenden Gewerbe eingenommen. Zwischen dem Ort und der östlich gelegenen Autobahnauffahrt erstreckt sich das Gewerbegebiet Ilsfeld Ost, nördlich und südlich des Ortes sind beginnend mit der Kernersiedlung 1952 große Neubauwohngebiete entstanden. Auch in den Teilorten kam es zur Ausweisung von weiteren Wohn- und Gewerbegebieten. 1987 gab es noch 58 landwirtschaftliche Betriebe mit 203 Beschäftigten gegenüber 332 Gewerbebetrieben mit 2029 Beschäftigten. Arbeitsmigration brachte einen Zustrom von Ausländern: In den frühen 1960er-Jahren wurde der erste ausländische Arbeitnehmer aufgenommen, 1987 waren unter den etwa 6200 Einwohnern der Gesamtgemeinde rund 550 Ausländer.

Für Aufsehen sorgte im Februar 1970 der Einsturz eines großen Teils der Planmauer, die bis 1974 erneuert werden musste. Zur gleichen Zeit begannen Planungen für die umfassende Sanierung der in die Jahre gekommenen Ortsmitte, die dann in den 1980er-Jahren erfolgte und im Zuge derer zahlreiche alte Wohngebäude, die den Großbrand von 1904 überstanden hatten, durch Neubauten ersetzt und Bauten von 1904 saniert wurden.