US Army in Osterholz-Scharmbeck

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Hell on wheels "Hölle auf Rädern"
2nd Armored Division in Garlstedt
Zur Zeit des kalten Krieges wurde gemäß einer neuen NATO-Doktrin beschlossen, die 2nd Armored Division („Hell on wheels“) aus Texas nach Norddeutschland zu verlegen. Dazu wurde in Osterholz-Scharmbeck, Ortsteil Garlstedt zwischen 1975 und 1978 die US-amerikanische Lucius D. Clay-Kaserne erbaut. Mit einer 200 Mann starken Vorhut wurde die Kaserne am 17. Oktober 1978 eröffnet. Dabei handelte es sich um Soldaten der 75. US-Brigade, die eine Vorausabteilung der 2nd Armored Division bildeten. Im Juli 1978 wurde die Brigade in 2nd Armored Division (forward) umbenannt und bezog im Oktober 1978 offiziell die neue Kaserne in Garlstedt. In der Zeit von 1978 bis 1992 waren insgesamt 28.000 US-Soldaten in Garlstedt stationiert.

Osterholz-Scharmbeck wächst
Vieler der in Garlstedt stationierten Soldaten hatten sich für längere Zeit versetzen lassen und konnten daher Ihre Familien mitbringen. Nun galt es für die Stadt Osterholz-Scharmbeck entsprechenden Wohnraum zu schaffen. Längs der Bundesstraße 74 von Lintel bis Westerbeck wurden Wohnsiedlungen für die Soldatenfamilien erbaut. Im Ortsteil Buschhausen gab es zudem eine eigene amerikanische Schule. Durch den Zuwachs sind nicht nur die Einwohnerzahlen in die Höhe gestiegen, auch die Wirtschaft hat in diesen Jahren seine Früchte davon getragen.

*Einige Stimmen behaupten, dass ohne die Ansiedlung der Familien aus den USA, der Landkreis Osterholz bei der letzten Gebietsreform von 1974 aufgelöst worden wäre.

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Freundschaften
Viele Familien luden sich Soldaten zu Weihnachten 1978 ein, damit diese meist noch sehr jungen Soldaten nicht allein in der fremden Kaserne verbringen mussten. So kam es trotz vieler Gegner der US-Soldaten, schon kurz nach Kaserneneröffnung zu den ersten „deutsch-amerikanischen“ Freundschaften in der Kreisstadt. Über die Jahre hat es sehr vieler dieser Freundschaften gegeben. Aber nicht nur im privaten. Auch viele Vereine und Organisationen schlossen Freundschaften und Partnerschaften mit den Einheiten der 2nd Armored Division.

UFO über Garlstedt
In der Nacht vom 13. zum 14. Januar 1980 erregte die Sichtung eines unbekannten Objektes über Garlstedt, großes Aufsehen in der Bevölkerung und beim Militär. Da die neue US-amerikanische Kaserne mit involviert war, schickte die NATO umgehend Abfangjäger in die Region, um das angebliche UFO abfangen zu können. Um was es sich nun wirklich gehandelt hatte, ist bis heute ungeklärt.

Der Abzug
Nach dem Mauerfall und dem damit verbundenen Ende des kalten Krieges kam es zur Kuwait-Krise. Dazu verlegte die USA 1990 den größten Teil der US-Soldaten aus Garlstedt an den Golf, wo 18 von ihnen ums Leben kamen. Da der größte Anteil des militärischen Materials im Irak und Kuwait verblieb, nahmen die Amerikaner die Gelegenheit war, den Standort in Garlstedt aufzugeben. Am 1. Oktober 1992 wurde die Kaserne feierlich dem Heer der Bundeswehr übergeben, in dem sich heute die Logistikschule der Bundeswehr befindet.

O'Beck City
Aber nicht alle US Soldaten sind nach Hause gegangen. Einige von Ihnen haben sich dazu entschieden, ein ziviles Leben in O'Beck City (so wurde Osterholz-Scharmbeck von den Soldaten genannt) fort zu führen. So sind auch heute noch zahlreiche Amerikaner in unserer Region anzutreffen, die in ansässigen Unternehmen arbeiten und sich in Vereinen engagieren.

Quellenangabe: © Titchmedia

1979 AFN Bremerhaven report on Project Partnership where American and German Artillery units work and socialize together to improve their combat readiness, These units were part of the U.S Army's 2nd Armored Division (Forward) at the Lucius D. Clay Kaserne near in the village of Garlstedt Germany. This video aired on the American Forces Radio and Television (AFN) Network in Europe and was reported by Specialist Jeff Titchenal.