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Nasses Dreieck und Red Box

Bildurheber: J.Backhausen,bac-up.net

Das „Nasse Dreieck“ zwischen Bevergern und Riesenbeck stellt sowohl landschaftsräumlich als auch in Bezug auf die Geschichte der Kanäle einen besonderen Ort in der Reihe der Botschaftsgärten dar. Hier in Bergeshövede zweigt der Mittellandkanal aus dem Dortmund-Ems-Kanal ab und endet nach rd. 320 km Länge bei Magdeburg an der Elbe. Aufgrund der Einrichtung einer Schleppbetriebsstelle war das „Nasse Dreieck“ lange Zeit ein Zentrum der Binnenschifffahrt auf dem Dortmund-Ems-Kanal und dem Mittellandkanal. Gastronomische Angebote, die Schleusen und die Landschaft der nordwestlichen Ausläufer des Teutoburger Waldes stellen bis heute touristische Anziehungspunkte dar. Das „Nasse Dreieck“ übernimmt im Konzept der Botschaftsgärten entsprechend seiner hervorgehobenen Bedeutung eine Schlüsselrolle.

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Ein besonders konzipierter „Ausstellungspavillon Kanäle“ („Red Box“) dokumentiert Historie und Technik der Wasserstraßen.
Die östliche Spitze der Schleuseninsel ist unter den alten Baumreihen als Aussichtspunkt gestaltet. Der Wanderweg am Kanal führt den Besucher über einen Steg in den lang gestreckten „Ausstellungspavillon Kanäle“. Ein Körper aus Streckmetall setzt symbolisch das Motiv einer Schleuse um. In der neuen „Ausstellungs-Schleuse“ präsentieren sich Bild-/ Texttafeln zur Geschichte und Technik der Kanäle sowie Informationen zur Stadt Hörstel. Eine „Red Box“ an der Spitze der Schleuseninsel bildet den inszenatorischen Höhepunkt der Durchwegung. Sie ist gleichzeitig Aussichtspunkt sowie visueller Bezugspunkt im „Nassen Dreieck“. Der Ausstellungspavillon ist neues Wahrzeichen am „Nassen Dreieck“ und steht symbolisch für die mit ihm Kontext befindlichen Botschaftsgärten.
Der Botschaftsgarten „Nasses Dreieck“ wurde im Rahmen der Projektförderung Regionale 2004/ „Kanalverband – Der arbeitende Fluss“ gefördert mit Zuwendungen des Landes Nordrhein-Westfalen zur Stadterneuerung.

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Die Schleuse Bergeshövede wurde 1898 im Zuge des Baus des Dortmund-Ems-Kanals mit 15 weiteren Schleusen erbaut. Schon 1950 wurden einige Reparatur- und Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Das vorhandene Betriebsgebäude wurde 1953 und der Steuerstand am Unterhaupt 1962 erbaut und 1980 grundlegend saniert. 1958 wurde der Wasserspiegel um 0,50 m angehoben und die zulässigen Schiffsgrößen damit erhöht. Die Antriebe erhielten 1962 elektrische Dremo-Antriebe. Die Brücke wurde 1981/82 ersetzt. Der Nadelanschlag wurde 1986 grundlegend saniert und ist z. Zt. Wieder beschädigt. Die Schleuse erhielt 1989 neue Tore. In Vorbereitung der notwendigen Bauwerksprüfung im Jahre 2005 wurden wieder Schäden am Nadelanschlag festgestellt, die ein Trockenlegen unmöglich machen. Z. Zt. wäre eine weitere Teilsanierung an der Schleuse notwendig. Da die Schleuse nicht mehr für die Schifffahrt nutzbar ist und zur Wasserregulierung nicht benötigt wird, wird ein Teilabbruch und ein Verfüllen der Schleuse Bergeshövede als notwendig angesehen.

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Die Verfüllung konnte jedoch seitens der Stadt Hörstel in Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege Münster noch rechtzeitig verhindert werden. Im Herbst 2006 wurde die Schleuse Bergeshövede vorläufig in die Denkmalliste eingetragen. Mit der Schleusenkammerabmessung von 67,00 m/8,60 m stellt die Schleuse Bergeshövede einen typischen Vertreter der 1. Schleusengeneration, ausgelegt für einen Normschiffstyp, dar. Sie reiht sich ein in die Aufzählung der wenigen noch erhaltenen Bauten der ersten Planungs- und Betriebszeit. Die Schleuse Bergeshövede nimmt in dieser Aufzählung als eine der letzten original erhaltenen Funktionseinheiten für den westfälischen Bereich eine herausragende Rolle ein und ist ein Dokument der Technik- und Verkehrsgeschichte. Hinzu tritt, dass sie den Funktionszusammenhang von Wasser als Verkehrsträger und Funktionsbauwerk nach wie vor aus sich selber heraus erklärt.