Museum für Gegenwartskunst Siegen

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Das Museum für Gegenwartskunst Siegen widmet sich einflussreichen Positionen der Gegenwartskunst von der Malerei über die Fotografie und Video bis hin zu raum- und zeitbezogenen Installationen. Es hat sowohl die aktuelle Kunstproduktion als auch ihre Wurzeln im Blick und verfolgt die spannenden Veränderungen in den künstlerischen Themen und Strategien, die Verflechtungen und Bezugnahmen. Das Museum möchte das Verständnis und die Faszination für die Welt der Kunst fördern und vermehren. Es sieht sich dabei gleichermaßen der Kunst und dem Publikum verpflichtet.

Ein wichtiger Ausgangspunkt der programmatischen Arbeit des Museums ist die Arbeit von Bernd und Hilla Becher, denn Bernd Becher ist in Siegen geboren und aufgewachsen. Damit wird bewusst ein regionaler Anker der internationalen Gegenwartskunst gesetzt, der mit seinen weitreichenden Folgen für die jüngere Kunst eine Ausrichtung in der Sammlungs- und Ausstellungsprogrammatik gibt.

Zudem wird dauerhaft die Sammlung Lambrecht-Schadeberg gezeigt, die große repräsentative Werkgruppen aller Künstler besitzt, die seit 1955/1957 den Rubenspreis der Stadt Siegen erhielten. Bisher sind es elf Rubenspreisträger: Hans Hartung (1957), Giorgio Morandi (1962), Francis Bacon (1967), Antoni Tàpies (1972), Fritz Winter (1977), Emil Schumacher(1982), Cy Twombly (1987), Rupprecht Geiger (1992), Lucian Freud (1997), Maria Lassnig (2002) und Sigmar Polke (2007).

Die private Sammlung entstand vor knapp zwanzig Jahren in Zusammenhang zur Museumsgründung und ist mittlerweile durch rege Sammlungstätigkeit auf einen Gesamtumfang von über 120 Arbeiten angewachsen, darunter Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, sowie einige Fotografien und skulpturale Arbeiten.

Die Rubenspreisträger lenken unseren Blick aus der Gegenwart zurück in das 20. Jahrhundert und entwerfen eine eindrucksvolle jüngere Geschichte der Malerei.

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Architektur

Für den Architekten Professor Josef P. Kleihues (1933-2004) war der Um- und Neubau des Siegener Museums für Gegenwartskunst das neunte Museumsprojekt, das realisiert werden konnte. Bei seiner Arbeit in Siegen interessierte Kleihues vor allem die produktive Spannung zwischen alter und neuer Bausubstanz, zwischen Tradition und Moderne. So ließ er den 1894 als Telegrafenamt errichteten Altbau des Museums durch einen zum Schlossplatz hin orientierten Bau erweitern und dem Neubau eine freigestellte Betonwand vorblenden. An dieser exponierten Stelle direkt über dem Haupteingang ist ein Videoscreen installiert. Als fassadengestaltendes Element übernimmt die Videowand nicht nur reale sondern auch eine symbolische Funktion: Sie vermittelt zwischen Innen und Außen, zwischen Kunst und Öffentlichkeit.