Der Mühlenturm an der Ostkuppe des Liedbergs war der erste Bergfried der Liedberger Herren. Er wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert von den von Randerathern erbaut und damit ältester Zeuge der mittelalterlichen Vergangenheit. Sieben Stockwerke hoch, aus Liedberger Sandstein und Feldbrandziegel errichtet, diente er viele Jahre als Wohnturm.
Nach dem Bau der neuen Burg dem heutigen Schloss Liedberg verlor der steinerne Bergfried an Bedeutung und wurde 1572 zur Mühle umgebaut. Durch heftige Stürme und Kriegseinwirkungen mehrmals beschädigt und wieder renoviert, blieb sie bis 1836 in Betrieb. Nach einem erneuten starken Sturm - der Teile des Dachstuhls, die Flügel mit der Achse und das Kammrad herunterriss - wurde sie nicht mehr aufgebaut.
Der Mühlenturm wird auch oft Mäuseturm genannt. Nach der abgeschlossenen Sanierung besteht jetzt erstmals für Besucher die Möglichkeit, den Turm zu besteigen und in einer Höhe von 19 Metern eine tolle Aussicht zu genießen. Es wurden Stahltreppen eingebaut und er dient jetzt als Aussichtplattform von der aus man einen spektakulären Blick auf die Umgebung hat. Bei gutem Wetter kann man bis zum Düsseldorfer Rheinturm sehen.