Landschaftsinsel Pritzen

Als ein Beispiel für das Wiedererwachen von Dörfern, die einst zum Sterben durch die Braunkohle verurteilt waren, steht Pritzen.
Erstmals wurde Pritzen in der Meißener Bistumsmatrikel von 1495 erwähnt.
Der Ortsname beruht wohl auf der niedersorbischen Form "prjecny" = quer.
Die meisten Dörfer wurden in Ost-West- Richtung angelegt, aber Pritzen liegt quer dazu.

1973 wurde vom damaligen Rat des Kreises beschlossen, dass die Gemeinde dem Kohleabbau weichen sollte. Zu diesem Zeitpunkt lebten noch 32 Menschen im Dorf.
Die Ortschaft sollte 1995 dem Tagebau zum Opfer fallen. Zahlreiche Bewohner hatten den Ort bereits verlassen, als 1992 der Beschluss zur Stilllegung des Tagebaus fiel. Zum 31.12.2001 waren es bereits wieder 69 Einwohner. Ein Dorf das nach dem Bergbau wieder zu neuem Leben erwacht. Die Pritzener Kirche war nach Spremberg umgesetzt worden, doch seit 1993 hat Pritzen wieder einen Glockenturm, der aus Wolkenberg, eines durch den Bergbau verschwundenen Ortes stammt.

Internationale Landart-Künstler schufen 1993 und 1995 während der Europa-Bienale in der Bergbaufolgelandschaft interessante und ungewöhnliche Arbeiten, die die Pritzener Gegend nachhaltig prägen.

Nähere Informationen erhalten Sie im Infopunkt Pritzen oder im Internet unter www.pritzen.de. Die Internationale Bauausstellung IBA-Fürst-Pückler-Land GmbH
begleitet in einem Zeitraum von 10 Jahren die Umgestaltung der Bergbaufolgelandschaften als größte Landschaftsbaustelle Europas.

Sehenswertes:

Der Wolkenberger Glockenturm, deren tragende Stämme aus dem Jahre 1485,
der Glockenstuhl jedoch aus
dem 18. Jhd. stammen.
(Wolkenberg musste dem Bergbau weichen.
Der Glockenturm wurde als Ersatzkirche 1993 in Pritzen aufgestellt.)