Die Kirche ist ein wichtiges Baudenkmal

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Direkt an der B5 zwischen Nauen und Berge liegt das Dorf Lietzow. Es wird vermutet, dass die Region schon sehr lange besiedelt ist. Der Ort selbst wurde allerdings 1317 das erste Mal urkundlich erwähnt. 1335 hieß es Lytzowe und im Jahre 1442 schon fast wie heute, nämlich Liezowe. Wie der Name schon vermuten lässt, geht der Ort auf eine slawische Siedlung zurück. Lietzow ist ein typisches Straßendorf. Die Geschichte des Ortes ist an sich nicht sonderlich spektakulär. Doch gibt es hier ein Bauwerk, dass bauhistorisch hoch interessant ist.
Wenn man sich die Kirche ansieht, vermutet man erst einmal nichts Besonderes. Doch es handelt sich hier um einen neugotischen Backsteinbau aus dem Jahr 1863, der von August Stüler, einem Schüler des berühmten Karl Friedrich Schinkel, geplant und ausgeführt wurde

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Das Bauwerk und seine Ausstattung, bis hin zur Farbgebung, sind glücklicherweise zum großen Teil in ihrer Ursprungsfassung erhalten. Die Kirche ist trotz ihres desolaten Zustandes ein unter Denkmalschutzgesichtspunkten sehr wertvolles Gebäude, denn für die damalige Zeit war es durchaus eine Sensation. Die besonders wichtigen Teile der Kirche, wie Fensterelemente, einschließlich Maßwerk, Uhrblätter und Treppe mit Treppenlauf, Fußbodenplatten und einige Ausstattungsgegenstände, wurden aus dem zu dieser Zeit hochmodernen Baustoff Beton ausgeführt. Dabei muss man bedenken, dass Zement erst 1727 in England erfunden wurde und Stahlbeton in Frankreich vier Jahre nach dem Bau der Kirche. Zu dieser Zeit versuchten sich einige innovative Baumeister an den neuen architektonischen, gestalterischen und konstruktiven Möglichkeiten, die dieser Baustoff bot. Neben ihrer architektonischen Ausgewogenheit ist die Kirche deshalb auch ein bedeutendes bautechnisches Zeitzeugnis.


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