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Der Hauberg

Bildurheber: Stefan Neuser

Der Hauberg ist eine für das Siegerland und benachbarte Teile wie Altenkirchen, Westerwald und Lahn-Dill-Kreis, Typische Form der Genossenschaftlichen Waldbewirtschaftung. Sie diente der Gewinnung von Gerblohe, Holzkohle, für die regional bedeutsame Eisenerzverarbeitung und von Brennholz. Zusätzlich zur forstwirtschaftlichen Nutzung fand aber auch eine landwirtschaftliche Nutzung statt.
Der Hauberg ist ein Eichen-Birken-Niederwald, in dem vereinzelt auch andere Baumarten vorkommen, 16 – 20 Jahre sind diese Bäume alt, bevor ein vom Haubergsvorstand festgelegte Parzelle ausgeholzt wird.
Beginn einer Haubergssaison ist im Herbst, in der ersten Oktoberwoche. Jede Parzelle wird aufgeteilt, zu gleich großen Stücken, per Los wird entschieden welche Stück einzelnen Personen oder Personengruppen zugesprochen werden.

Bildurheber: Stefan Neuser

Zur Geschichte: Vor 2.500 Jahren begann in Europa ein neues Zeitalter, Eisen wurde als Rohstoff entdeckt. Auf ihrer Wanderung nach Norden kamen die Kelten auch in das Siegerland. Dort treten Eisenerzadern (Pingen genannt) bis an die Oberfläche. In Meilern machten sie Holz zu Holzkohle, um damit in kleinen Hangöfen die hohen Temperaturen zu erreichen, ohne die kein Eisen zu gewinnen war.
Die Buchenwälder der Region haben das nicht überlebt. Denn wegen des hohen Holzbedarfs wurden die Buchen in immer kürzer werdenden Abständen genutzt, bevor sie Nachwuchs erzeugen konnten. Eiche und Birke können das besser. So wurde aus den Buchen-Hochwald der Region, Eichen-Birken-Niederwald.
Doch nach 600 Jahren war auch dieser Wald weg, das Siegerland war kahl. Kein Wald bedeutete auch keine Holzkohle. Wo keine Energie ist, kann man nicht schmelzen, und die Kelten zogen weiter.
Der Wald brauchte 800 Jahre um sich zu erholen. Als Form der nachhaltigen Bewirtschaftung entwickelte sich der Siegerländer Hauberg. Er war ein Niederwald (überwiegend Eiche/Birke) im Besitz von Genossenschaften.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Eisenbahn Siegen – Köln gebaut. Damit konnte preiswert Kohle vom Siegerland ins Ruhrgebiet gebracht werden. Der Bedarf an Holzkohle ging zurück.
Heute wird der Hauberg überwiegend privat für Brennholz genutzt.