– mit dem Fahrrad durch den GRUND“
In Fronhausen an der Lahn beginnt der „Lange-Hessen-Radweg“ (etwa 27 km lang) und führt durch das Tal der Zwester Ohm auf die flache Schwelle, die den Ebsdorfer Grund vom Amöneburger Becken trennt. Von dort geht es leicht abwärts bis zum Endpunkt an der Brücker Mühle. ).Der Weg führt ausschließlich über gut ausgebaute, nahezu autofreie Wege.
Der Name der Radroute leitet sich ab von der in gleicher Richtung aus dem Rhein-Main-Gebiet nach Norden verlaufenden mitteralterlichen Fernstraße. Von Gießen aus führten die „Langen Hessen“ zunächst auf der Ostseite des Lahntales entlang, bogen dann nordostwärts Richtung Amöneburg ab, querten nahe dieser Stadt die Ohm und bildeten weiterhin Teile einer Route nach Nordhessen.
Entlang dem „Lange-Hessen-Radweg“ durch den Ebsdorfergrund findet sich in ungewöhnlicher Dichte eine Vielzahl historisch und landschaftlich reizvoller Objekte – angefangen bei romanischen Wehrkirchen im Kern gut erhaltener bäuerlicher Fachwerkensembles über mittelalterliche Grenzwarten und Burgen bis zum Schloss Rauischholzhausen, einem typischen Zeugen des Historiums im späten 19. Jahrhundet inmitten eines Landschaftsparks nach englischen Vorbildern. Im Frühling grüßen die Jungstörche vom Schornstein und die Auerochsenkälber von der Weide in der Zwester Ohmaue. Von der Brücker Mühle sind es sechs Kilomenter zum Bahnhof der Stadt Kirchhain.
Hachborn
Die erste urkundliche Erwähnung Hachborns geht zurück auf das Jahr 1151. Die Austellungsräume der geschichtlichen Begegnungsstätte befinden sich im ehemaligen Hachborner Schulhaus, einem 1879 errichteten Fachwerkhaus. Seit 2001 werden hier der ländliche Alltag und die Wohnkultur der Dörfer gezeigt. Das Heimatmuseum beschäftigt sich u.a. mit der örtlichen Schulgeschichte und zeigt lokale Trachten sowie eine alte Schusterwerkstatt. Zudem gibt es im alten Gewölbekeller eine Ausstellung zur Vor- und Frühgeschichte der Region.
Weitere Hachborner Sehenswürdigkeiten sind die Dorfkirche in der Hachborner Straße, die Klostermauer in unmittelbarer Nähe der Kirche sowie der alte Dorfbrunnen und das Hofgut Fortbach.
Öffnungszeiten Heimatmuseeum Hachborn, Schulstraße 8, ehemaliges Schulhaus:
März bis Dezember jeden ersten Sonntag im Monat von 13.00 – 18.00 Uhr
Ebsdorf – wunderschönes Fachwerkdorf
Von besonderer geschichtlicher Bedeutung sind die Aufenthalte der Kaiser Heinrich III (1054) und Heinrich IV (1057 und 1066). Diese Anwesenheiten lassen darauf schließen, dass in Ebsdorf eine salische Pfalz vorhanden war, die vermutlich im heutigen Kirchengelände gestanden hat. In den Folgejahren ist die Ansiedlung an den Mainzer St. Stephansstift übergegangen. Die Landgräfin Sophie von Brabant erhielt den Besitz 1249 zur Pacht auf Zeit, aus der letztlich ständiger Besitz wurde.
Die Wehrkirche ist im romanischen Stil erbaut, wurde mit einem spätgotischen Stil ergänzt und steht im Mittelpunkt des Ortes. Direkt neben dem Kirchengelände liegt die „Männerstatt“, der Dorfplatz, mit einer ummauerten Linde. Dort fanden im 18. Jahrhundert jährlich mehrfach Viehmärkte statt, die für die damalige Zeit eine regionale Bedeutung besaßen. Dieses Marktgeschehen verlor Ende des 19. Jahrhunderts an Bedeutung.
Der Ortskern von Ebsdorf ist geprägt durch Ensembles prächtiger Fachwerkbauten. Sie sind erst nach dem 30 jährigen Krieg entstanden und zeichnen sich durch besonders kräftige Holzkonstruktionen und hohe Zimmermannskunst aus. Die sog. Mann-Konstruktionen kommen teilweise dreimal übereinander gestellt an den Giebeln vor. Ein Rundgang durch den Ort bietet ein eindrucksvolles Bild der hessisch-fränkischen Fachwerksbaukunst.