Alkohol in der Medizin als Wirkstoff, Lösungsmittel und Konservier-ungsstoff. Lernen Sie den destillierten Alkohol als kostbare Medizin kennen. Das kleine, aber feine Museumn zeigt die Herstellung von "aqua vitae", dem "Wasser des Lebens" und führt in die Arbeits- technik der "Alchemisten" und "Kräuterweiblein" ein.
In einem Garten in Bönnigheim stand ein baufälliger alter Schuppen. Bei einer Besichtigung im Jahr 1987 fiel im Erdgeschoss ein massiver, sandsteingemauerter Raum mit einem Kreuzgewölbe auf, dessen Scheitelpunkt in einen Kamin überging. Reste von Schablonenmalereien waren sichtbar. Es handelt sich um ein Apothekenlabor, das 1831 anstelle eines älteren errichtet wurde.
Der Gemeinderat der Stadt entschloss sich, hier in originaler Umgebung ein kleines Apothekenmuseum einzurichten. In Anlehnung ans Schwäbische Schnapsmuseum wird die Verwendung des Alkohols in der Medizin dargestellt. Das Gebäude markiert den Umbruch von der handwerklichen Arzneiherstellung zur industriellen Produktion und kann als Reaktion des Apothekers auf die preiswerte Lieferung industrieller Produkte betrachtet werden. Da es im heutigen Wirtshausgarten steht, wurde es als Schaufenster konzipiert. Im überwölbten, feuerfesten Laborraum zeigt eine "Bitter-Destillationsanlage" die Technik um 1900. Ein Rundfüller, in dem z. B. Kräuterlikör abgefüllt werden konnte, zeigt die umfangreichere Herstellung für den Handel. Im Dachstock ist die Geschichte der Bönnigheimer Apotheken aufgearbeitet und die Lagerung und Verarbeitung von Heilkräutern gezeigt sowie die Entwicklung der Destillationstechnik. Leihgaben stellte das Deutsche Apotheker-Museum in Heidelberg zur Verfügung. Eingerichtet und betreut wird es von der Historischen Gesellschaft Bönnigheim e. V
Das Museum Arzney-Küche ist die vierte museale Einrichtung in der kleinen Stadt Bönnigheim und wurde im September 2002 eröffnet.
Es ist im Rahmen von Stadtführungen und nach Anmeldung beim Schwäbischen Schnapsmuseum, Tel.(07143) 22563, zu besichtigen.
Ausserdem ist es jeden ersten Sonntag im Monat 14.00-16.00 Uhr geöffnet. Das Museum befindet sich in der Kirchstraße 22, Zugang (wie skizziert) vom Kirchplatz.