Andershausen

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Nach alten Urkunden wird der Name »Antwordeshusen« erstmalig im Jahre 1312 erwähnt. Nach Harland schenkten Bodo und Heinrich Herrn von Homburg 2 ½ Mansen in Antwordeshusen der Kirche Beatae Mariae Virginis vor Einbeck. In dieser Zeit wird auch gleichzeitig der Hopfenanbau erwähnt, der für Bier in Einbeck verwendet wurde. Nach den Registern der Urkunden der Familie Ernst, Einbeck, erhält 1465 Ernst Ernstes ½ Hufe Landes, eine Wort und einen Hopfenberg zu Andershausen vom Junker Gottschalk von Plesse zu Lehen.

Die kirchliche Versorgung geschah vom Stift Alexandri - Einbeck aus. Ob in Andershausen damals eine gottesdienstliche Stätte vorhanden war, ist unbekannt. Dagegen lag zwischen Andershausen und dem Wendfeld, an der Hube, eine alte Einsiedelei oder Klause, an die heute noch der Klusweg und das Klusfeld erinnern.

Die fehdereichen Zeiten des Mittelalters, und vor allem der des Dreißigjährigen Krieges, brachten dem Dorf besonders viel Unheil und Leid. Infolge der Truppendurchzüge auf der alten Hubestraße wurde unser, in der Nähe liegendes Dorf nicht nur geplündert, sondern im Laufe der Jahre restlos gebrandschatzt und verwüstet. Die Bevölkerung flüchtete sich in den Schutz der Mauern Einbecks. Durch die hier entstehende Überbevölkerung, notdürftige Unterbringung und durchziehende Besatzungstruppen hereingeschleppte Krankheiten ging ein großer Teil der Bevölkerung zugrunde.

Viele wurden auch in den Kriegswirren erschossen, so dass nach dem Kriege 1651 Andershausen nur 3 Feuerstellen hatte. In diesen Jahren setzte auch der wirtschaftliche Aufbau ein. Zu dem Aufbau in der Wirtschaft und den Familien kommt auch der geistige Wiederaufbau, denn schon im Jahre 1654 wird im benachbarten Kuventhal, das mit dem Andershausen schulisch verbunden ist, der erste bekannte Schulmeister erwähnt.

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Bald zeigte das verwüstete Andershausen im Amtsregister Grubenhagen vom Jahre 1654 / 55 schon wieder 16 Namen. 

Andershausen ist heute ein reines Bauerndorf mit 9 Höfen, worin sich weder Handwerker noch sonstige nicht landwirtschaftliche Betriebe befinden. Dadurch sind an sich für die Saisonarbeiten wenig Arbeitskräfte vorhanden, so dass die anfallende Arbeit nur durch die verstärkte Mechanisierung bewältigt werden kann. Für Neuerungen und praktische Einrichtungen waren die Bewohner schon immer sehr zu haben. So wurde schon im Jahr 1910 eine Wasserleitung mit Pumpstation und Hochbehälter gebaut. Die gelegte Rohrleitung hat eine Länge von 805 m. Damit verschwanden die früher vorhandenen Brunnen und Pumpen zum größten Teile aus dem Dorfbilde. 

Im Jahre 1936 wurde dann endlich auch die schlechte, äußere Verkehrslage behoben. Durch den Reichsarbeitsdienst wurde eine gute Zufahrtsstraße von der Bundesstraße 3 nach Andershausen gebaut und damit wurde der Ort in das Kreisstraßennetz einbezogen. Auch die beiden Weltkriege gingen nicht spurlos an dem kleinen Dörfchen vorüber. Es sind auch hier aus beiden Kriegen Gefallene und Vermisste zu beklagen. 

Die Bevölkerungszahl, die sich im zweiten Weltkrieg bei 60 Personen bewegte, stieg nach diesem durch die Heimatvertriebenen des deutschen Ostens sprunghaft auf ca. 150 Personen an. Viele dieser Neubürger haben in den Industriebetrieben Einbecks Arbeit und Brot gefunden. Alteingesessene und Neubürger versuchen nun gemeinsam nach besten Kräften das kleine Dorf weiter zu gestalten.