Alte Residenz - Prunkräume


Längengrad: 13.05501
Breitengrad: 47.80949

Bildurheber: Salzburger Burgen

Ehrfürchtige Bewunderung erfüllt den Besucher auf seinem Rundgang durch die Prunkräume der Residenz zu Salzburg. 200 Jahre Stilgeschichte – von Renaissance über Barock bis zum Klassizismus – spiegeln sich in Kostbarkeiten wie Fresken, Gemälden, Keramiköfen und Uhren wieder. Schon zur Barockzeit zählte der fürsterzbischöfliche Stadtpalais zu den feudalsten Repräsentationsstätten im deutschsprachigen Raum.
Heute wie damals gilt: Staunen erlaubt!

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Mittelalterlicher Bischofssitz, erhielt Ende des 16. Jh.s seine heutige Form und präsentiert sich jetzt als prächtige Frühbarockanlage. Zu besichtigen sind die Residenz Prunkräume - die ehemaligen Repräsentations- und Wohngemächer der Salzburger Fürsterzbischöfe - sowie die Residenzgalerie mit ihrer großartigen Sammlung europäischer Maler des 16. - 19. Jh.s. Gegenüber der Residenz befindet sich das sogenannte Residenz-Neugebäude.

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Die Salzburger Residenz, im Herzen der Stadt gelegen, ist ein weitläufiger Baukomplex, der rund 180 Räume und drei große Innenhöfe umfasst. Hier hielten die Salzburger Fürsterzbischöfe Hof, und von hier aus lenkten sie bis ins 19. Jh. die Geschicke des Landes. Jahrhunderte hindurch bauten die Salzburger Fürsterzbischöfe an ihrem Palast. Am nachhaltigsten geprägt wurde dieses Gebäude, im Zuge seiner zahlreichen Veränderungen, von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1587 - 1612).
Die Residenz, seit Jahrhunderten eine Stätte der fürstlichen Repräsentation, hat von dieser Funktion nichts eingebüßt. Auch die letzten Jahrzehnte haben gekrönte Häupter, Staatschefs und bedeutende Persönlichkeiten gesehen. Kaiser Franz Josef und seine Gattin Elisabeth empfingen 1867 den französischen Kaiser Napoleon III. und dessen Gattin Eugénie zu einem mehrtägigen Staatsbesuch in diesem ehemaligen Hof der Fürsterzbischöfe.
Heute ist die Residenz Heimstätte für repräsentatiave Empfänge, Tagungen und internationale Kongresse. Man betritt die Residenz vom Residenzplatz aus durch ein großes Marmorportal, das die Wappen der Fürsterzbischöfe Wolf Dietrich, Paris Lodron und Franz Anton Harrachs trägt. Die breite Haupttreppe führt hinauf zum Carabinierisaal. Dieser Saal wurde um 1600 unter Wolf Dietrich erbaut und hat seinen Namen von der Leibgarde des Fürsterzbischofes. Er diente dieser nicht nur als Aufenthaltsraum sondern fand auch als Theater- und Festsaal Verwendung.

Die anschließenden Prunkräume sind die ehemaligen fürsterzbischöflichen Repräsentationsräume, die unter Johann Lukas von Hildebrandt zu Beginn des 18. Jahrhunderts neu ausgestaltet wurden. Die Deckengemälde stammen von Johann Michael Rottmayr und Martino Altomonte.
In den Rittersaal luden die Fürsterzbischöfe des öfteren ihre Gäste zu Konzertaufführungen ein. Auch der junge Mozart spielte regelmäßig in der Salzburger Residenz. Sein Vater stand damals als Domkapellmeister beim Erzbischof in Diensten. Auch heute noch finden in diesem Saal auf Grund seiner guten Akustik Konzerte (Salzburger Schlosskonzerte) statt. Kaiser Franz I. nahm in diesem Raum am 1. Mai 1816 die Huldigung der Salzburger Stände und deren Treueid entgegen. Dies war der Beginn der Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich. Seine vierte Gattin, Caroline Auguste, kam ab 1835 fast dreißig Jahre lang im Sommer nach Salzburg und logierte in der Residenz. Sie war auch eine der größten Förderinnen des nach ihr benannten Salzburger Museums Carolino Augusteum (heute Salzburg Museum).

Weitere Säle sind das Konferenz- oder Ratszimmer, in welchem Mozart im Alter von sechs Jahren sein erstes Hofkonzert aufführte, die Antecamera, der Audienzsaal, der prunkvollste Saal der Residenz, Mittelpunkt der fürsterzbischöflichen Repräsentationsräume und Ausdruck von Macht und Größe des geistlichen und weltlichen Fürstentums und seiner absolutistischen Staatsführung. Nicht zu vergessen das Arbeitszimmer, das Schreib- und Schatullenzimmer, das Schlafzimmer, die Galerie (Grundstein für die heutige Residenzgalerie), der Thronsaal, der Weiße Saal oder Markus Sittikus-Saal, das Grüne Zimmer und der Kaisersaal, ursprünglich Kaiserstube, mit Porträts der Könige und Kaiser aus dem Hause Habsburg. Vom Kaisersaal führt ein direkter Verbindungsgang in den mächtigen spätgotischen Chor der Franziskanerkirche. Über diese Gänge erreichte Wolf Dietrich auch seinen ganz privaten Teil der Residenz, in welchem seine Lebensgefährtin Salome Alt mit ihren Kindern wohnte.

Einige markante Teile des fürsterzbischöflichen Palastes sind heute Teil der Salzburger Paris-Lodron-Universität. Im Norden befindet sich der sogenannte Toskana-Trakt, heute Sitz der juridischen Fakultät der Universität Salzburg. Bei den Renovierungsarbeiten des Toskana-Traktes wurden wertvolle Bauteile freigelegt und bedeutende archäologische Funde gemacht, die Wissenschaftlern wertvolle Erkenntnisse über das mittelalterliche Salzburg geben.