Der Wasserturm auf dem Goldberg bei Ohrdruf

Die Versorgung mit Trinkwasser in guter Qualität und Quantität war neben dem Platzangebot ein Auswahlkriterium bei der Suche nach einem Truppenübungsplatz für das XI. Armeecorps.

Um diese Voraussetzung in Ohrdruf zu schaffen, wurde ein zweiter Strang von der Dittelsquelle im Stadtwald Ohrdruf nach der Stadt verlegt. Diese Wasserleitung hatte eine Gesamtlänge von 4274 Metern und endete in einem Wasserresevoir auf dem Goldberg oberhalb des Felsenkellers. Von hier wurde das kostbare Gut zum nahegelegenen Truppenübungsplatz weitergeleitet.

Bildurheber: Lars Fiedler

Der Hochbehälter wurde 1910 durch den Bau eines Wasserturmes "gekrönt".
Dieser 14,5 m hohe Turm wurde von dem Ohrdrufer Baumeister Max Riede erbaut, und kostete 6.000,00 Mark. Am 23.Juli 1911 wurde er der Öffentlichkeit als Aussichtsturm übergeben.
Der Aufstieg kostete 10 Pfennig und eröffnete dem Besucher einen freien Blick vom Kienberg im Süden, über den Kamm des Thüringer Waldes von Oberhof bis zum Inselsberg und den Hörselbergen im Nordwesten. Im Norden hat hat der Besucher freie Sicht sis zum Schloss Friedensstein in Gotha und den Seeberg.
In nordöstlicher Richtung gewinnt man einen Überblick über die Kasernen des Ohrdrufer Truppenübungsplatzes und das angrenzende Übungsgelände.
Heute wird der Wasserbehälter unter dem Wasserturm nicht mehr genutzt. Dieser ist aber nach wie vor ein beliebtes Wanderziel im Nahbereich von Ohrdruf.
(Text von Manfred Ständer)

Bildurheber: Lars Fiedler

Blick vom Wasserturm nach Ohrdruf in Richtung Michaeliskirche