Berliner Rathäuser

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  Rotes Rathaus

Das heutige Rote Rathaus wurde 1861-1869 nach Plänen des Architekten Hermann Friedrich Waesemann gebaut. Das im Neo-Renaissance-Stil als Mehrflügelanlage errichtete Gebäude hat drei Innenhöfe und einen 74 m hohen Turm. Die erste Magistratssitzung fand schon Ende 1865 statt, obwohl das Gebäude erst Ende 1869 fertiggestellt wurde. Die rote Farbe der Ziegelfronten gaben dem Gebäude seinen Spitznamen "Rotes Rathaus".

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  Wahrzeichen des Gebäudes ist der Uhrturm über dem Haupteingang. In Höhe des ersten Stockwerkes zieht sich die sogenannte "Steinerne Chronik", ein aus 36 Terrakottareliefs bestehender Fries mit Darstellungen aus der Geschichte Berlins, geschaffen von L. Brodwolf, O. Geyer, R. Schweinitz und A.Calandrelli, um das Gebäude. Im März 1945 wurde es bei einem Bobenangriff schwer beschädigt, wieder aufgebaut und 1955 konnte es wieder seiner Bestimmung übergeben werden. Vor dem Rathaus stehen zwei Plastiken von F.Cremer , eine Trümmerfrau und ein Aufbauhelfer. Zu Zeiten der DDR saßen hier der Oberbürgermeister und der Magistrat von Ost-Berlin. Seit dem 01. Oktober des Jahres 1991 hat nunmehr wieder die, 1990 erstmals gewählte, Regierung für ganz Berlin ihren Sitz im Roten Rathaus. Die einzelnen Stadtbezirke werden nach wie vor von eigenen Stadtbezirksämtern verwaltet.

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  Geschichtliches

Das älteste Berliner Rathaus soll schon von 1307 bis 1442 am Molkenmarkt (Nikolaiviertel) gestanden haben. Die Stadtverwaltungen von Cölln und Berlin sollen es gemeinsam genutzt haben. Später befand sich das Rathaus von Berlin in der Königsstraße (heute Rathausstraße) mit einem Uhrenturm, der Seiberturm genannt wurde und einer Gerichtslaube. 1583 wurde es nach einem Brand umgebaut und es wurde eine Gerichtsstube und eine Folterkammer eingerichtet. Richtstätte war der Platz vor der Gerichtslaube, bis die Hinrichtungen 1694 wegen "Verkehrsstörungen" verlegt wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts mußte ein neues Rathaus gebaut werden, da das alte zerfallen war und der Platz für die Verwaltung nicht mehr ausreichte.

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Verkehrsanbindung:

  Alexanderplatz
  Hackescher Markt, Alexanderplatz
  Karl-Liebknecht-Straße, Alexanderplatz
  Alexanderplatz

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Rathaus Schöneberg

Nach dem Bau der Berliner Mauer zog der Senat von West-Berlin in das 1911 - 1914 erbaute Rathaus Schöneberg , das für die Schöneberger Stadtverwaltung vorgesehen war. Der Senat und der regierende Bürgermeister hatten hier Ihren Amtssitz bis zum Umzug ins Rote Rathaus. Heute ist Verwaltungszentrum des Stadtbezirks Schöneberg. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt und bis 1952 wieder aufgebaut und 1985/86 renoviert. Links neben dem Eingang ist die Gedenktafel zu Ehren des US -_Präsidenten John F. Kennedy angebracht, der hier im Juni 1963 seine berühmte Rede hielt, in der er sagte, jeder könne stolz sein, der von sich behaupten könne: "Ich bin ein Berliner".

Der Rathausplatz trug den Namen der ersten Schöneberger Bürgermeisters Rudolf-Wilde-Platz, bis er nach der Ermordung Kennedys im November 1963 in John-F.-Kennedy-Platz umbenannt wurde.

Im 70 m hohen Rathausturm hängt die Freiheitsglocke, die von den USA gestiftet wurde und der Liberty Bell in Philadelphia nachgebaut und am 24.10.1950 durch Genaral Lucius D. Clay übergeben wurde. Die Kosten der Glocke wurde durch Spenden von ca. 17 Millionen Amerikanern getragen, die sich in einer Urkunde mit Ihren Unterschriften verewigten. Die 10206 kg schwere und 2,25 m hohe Glocke trägt die Inschrift "Möge diese Welt mit Gottes Hilfe die Wiedergeburt der Freiheit erleben"; es ist der letzte Satz der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Die Glocke ist täglich um 12.00 Uhr und bei besonderen Anlässe zu hören und für die Berliner wurde sie zum Sinnbild der Freiheit. Noch heute wird ihre Nachbildung in KPM-Porzellan Gästen des Berliner Senats als Präsent überreicht.

Verkehrsanbindung:

U4 Rathaus Schöneberg