Wissenswertes über Gotha

Bildurheber: Lars Fiedler

Gotha ist die Kreisstadt des Landkreises Gotha, sowie die fünftgrößte Stadt im Freistaat Thüringen. Sie blickt auf eine lange Geschichte zurück und war vor allem als Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Gotha bis 1918 politisch sehr bedeutend.
Gotha wurde erstmals 775 urkundlich erwähnt, als dem Kloster Hersfeld von Karl dem Großem unter anderem der Zehnt von Wald, Wiesen und Ländereien der Villa Gothaha übereignet wurde. Die Beziehungen zu Hersfeld dürften auch der Grund für die Übernahme des Stadtheiligen St. Gothardus, eines ehemaligen Abtes von Hersfeld und späteren Bischofs von Hildesheim, gewesen sein.

Im Mittelalter entwickelte sich Gotha als zentraler Marktort und Etappenstation an einer Kreuzung der Via Regia und einer Verbindung von Mühlhausen über Bad Langensalza zu einem Übergang über den Thüringer Wald bei Oberhof. Unter den Ludowingern wurde Die heute noch erkennbare planmäßige Stadtanlage wurde zu Zeiten der Ludowinger geschaffen. Mitte des 12. Jahrhunderts erhielt Gotha unter Landgraf Ludwig II. das Eisenacher Stadtrecht und wurde zu einer der Hauptmünzstätten der Landgrafen.

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Weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt ist das barocke Schloss Friedenstein, welches an Stelle der ehemaligen Burg Grimmenstein erbaut wurde, und ab 1640 Residenz der Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg und Sachsen-Coburg und Gotha war.

Die Herzöge von Sachsen-Gotha schufen einen in Verwaltung, Wirtschaft und Finanzen vorbildlichen Staat. Die Schulpflicht für Mädchen und Jungen und der Gothaer Schulmethodus des Pädagogen Andreas Reyher als erste Schulordnung wurden eingeführt, naturwissenschaftliche Sammlungen begonnen. Die verschiedenen Interessen der Herzöge begründeten den Ruf Gothas als eine Stadt der Naturwissenschaften und Künste. Bereits 1757 wurde in Gotha Porzellan hergestellt, die Porzellanmanufaktur gehörte zu den ältesten Europas.

Auch wirtschaftlich war Gotha sehr bedeutsam. So wurde mit der Gothaer Versicherung 1820 das deutsche Versicherungswesen begründet. Und der Perthes-Verlag machte Gotha mit der Erstellung von Landkarten zum Zentrum des deutschen Verlagswesens.

Durch die guten Verkehrsbedingungen entwickelte sich Gotha Anfang des 20.Jahrhunderts zu einem wichtigen Standort des Maschinenbaus, der Druckindustrie und der Verarbeitung landwirtschaftlicher Rohstoffe. Auch heute ist viel Gewerbe in Gotha angesiedelt, und Gotha hat im Landkreis neben Ohrdruf die größten ausgewiesenen Gewerbeflächen.

Durch die Zeit als Residenzstadt hat Gotha auch kulturell und touristisch einiges zu bieten. Ein Besuch von Gotha mit seiner schönen Altstadt lohnt sich in jedem Fall. Schlendern Sie zum Beispiel über den Neumarkt, den Hauptmarkt und bestaunen Sie die Wasserkunst.

Einige weitere touristische Ziele sind: