Wasserspiele in Kassel Wilhelmshöhe

Bildurheber: Jörg Humburg

Die Wasserkünste am Fuße des Herkules sorgen jedes Jahr aufs Neue für ein beeindruckendes Schauspiel.

Vom Fuße des Herkules bis zum Schloßteich sorgen die historischen Wasserkünste alljährlich für ein außergewöhnliches Schauspiel. Besonders beeindruckend in der Dämmerung, wenn die Kaskaden und die grandiose 52 m hohe Fontäne illuminiert sind.

Öffnungszeiten
Wasserspiele finden ab 1. Mai bis 3. Oktober, jeden Mittwoch und Sonntag sowie an Feiertagen statt.
Beginn um 14.30 Uhr am Fuße des Herkules, 15.30 Uhr große Fontäne, Ende der Vorführung um 15.45 Uhr.

Beleuchtete Wasserkünste von Juni bis September jeden ersten Samstag im Monat. Beginn im Juni und Juli um 22.00 Uhr Beginn im August und September um 21.00 Uhr

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Zum Zeitpunkt der Wasserkünste fließt das Wasser unter der Brücke in den 10 Meter tiefer gelegenen "Höllenteich", welcher 1792/93 von Jussow angelegt wurde. Das Brückengitter der Teufelsbrücke wurde 1826 in der durch den Lokomotivbau weltberühmt gewordenen Firma Henschel gegossen. Zu Jussows Zeiten war das Brückengeländer aus Holz. Die Teufelsbrücke und der Höllenteich bekamen ihren Namen aus der Unterwelt, da in der Nachbarschaft die Plutogrotte ist. Laut einer Sage soll Pluto, der Gott der Unterwelt, in dieser Grotte gesessen haben.

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Der Aquädukt ist eine Nachahmung einer römischen Wasserleitung und wurde von 1788 bis 1792 unter Jussows Leitung gebaut. Als künstlich verfallenes Bauwerk geplant und gebaut, bricht der Aquädukt nach dem 14. seiner hohen Bogen jäh ab. Das ankommende Wasser fällt hier 43 Meter in die Tiefe. Dort liegen Trümmer der Wasserleitung, so als seien sie von einem ehemals intaktem Bau hinabgestürzt. Der Ruinenbau war zur Zeit der Entstehung des Aquäduktes große Mode. Man hatte die Originale in Italien und Frankreich besichtigt und wollte daheim an das römische Reich mit seiner Fortschrittlichkeit erinnern. Als Ruine wird der Bau dem romantischen Ideal von Natürlichkeit gerecht.

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Über die Kleinen Kaskaden, die 1803 von Jussow und Steinhöfer geplant und gebaut wurden, fließt das Wasser vom Aquädukt kommend neben dem "Jussow-Tempel", nach dem Erbauer (1817-18) benannt, in den Fontänenteich.


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Dieser natürlich erscheinende Teich wurde in der Zeit von 1789-90 künstlich angelegt. Hier finden die "romantischen" Wasserkünste in der 52 Meter hoch aufsteigenden Fontäne ihren grandiosen Abschluß. Das Wasser für die Fontäne kommt aus dem oberhalb der Plutogrotte gelegenen Fontänenreservoir. Dieses Reservoir hat bereits das Wasser des ersten Wasserlaufes, unterhalb des Neptunbassins aufgenommen, ebenso wie einen Teil des Wassers, das den Steinhöfer Wasserfall herabstürzte. Vom Fontänenreservoir gehen zwei unterirdische Rohre ab.

Ein Rohr für Wasser und ein Rohr für den Luftausgleich, damit das Rohrsystem nicht platzt. Beide Rohre führen zum Fontänenteich. Dort wird das Wasser so lange gestaut, bis pünktlich um 15.30 Uhr ein Mitarbeiter der Gartenverwaltung den ca. 35 kg schweren Deckel durch Hebelwirkung an einer Eisenkette hochklappt und so durch den starken Wasserdruck die Fontäne entsteht. Danach fließt das Wasser unterirdisch in den Lac und schließlich in die Fulda ab.