Rotes Schloss (Jagsthausen)

Das Rote Schloß wurde 1590 von Hans-Reinhard v. Berlichingen, dem Enkel des berühmten Ritters Götz v. Berlichingen mit der eisernen Hand erbaut. Hans Reinhard war seinerzeit Oberamtmann in Möckmühl. Die ursprüngliche Verwendung als Amts- und Familiensitz besteht noch heute. Erst im vergangenen Jahrhundert wurde auch das Familienarchiv aus der Götzenburg in das Rote Schloß verlagert.

2007 fand der Archivar Dr. Oliver Fieg eine Baubeschreibung die berichtet, dass das Haus im achtzehnten Jahrhundert insgesamt zweimal bis auf die Grundmauern abgetragen werden musste, da die dreigeschossige Dachkonstruktion so sehr auf die Außenmauern drückte, dass die Stabilität des Gebäudes darunter litt. Im Zuge dieser Umbauten wurde auch die breite Front mit dem Eingangsportal und den Dachgauben wie wir sie heute sehen errichtet. Zuvor konnte man nur über den Treppenturm auf der Westseite in das Rote Schloß gelangen.

Nach dem zweiten Weltkrieg lebten in den knapp dreißig Zimmern neben der Familie mehrer Flüchtlingsfamilien aus Schlesien und Pommern. Heute bewohnen Gottfried Freiherr von Berlichingen und Dr. Julia Freifrau von Berlichingen, welche auch die Gastronomie betreiben, das Schloß. In den Sommermonaten beherbergt das Gebäude zudem noch Schauspieler und Mitarbeiter der Burgfestspiele.