Kreuzkapelle (Duttenberg)

Die Kreuzkapelle bei Duttenberg, einem Stadtteil von Bad Friedrichshall im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg, war zur Zeit der fränkischen Landnahme die Mutterkirche für die umliegenden Orte. In der Kapelle sind Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert erhalten.

Bild: P.Schmelzle@wikimedia.org CC BY-SA 2.5

Der Ort der Kreuzkapelle hatte bereits zur Zeit der Römer und des nahen Neckar-Odenwald-Limes eine Bedeutung, da die Kapelle auf römischem Gemäuer nahe dem Uferkastell Duttenberg errichtet wurde. Der genaue Entstehungszeitraum der Kapelle ist unbekannt, steht aber in engem Zusammenhang mit der fränkischen Besiedelung des Neckarraumes, in deren Zug der Ort Duttenberg 778 erstmals genannt wurde und die Duttenberger Kirche zur Mutterkirche für Offenau und Bachenau, wohl auch für Jagstfeld und Hagenbach wurde.

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Die Kapelle könnte den ursprünglichen Siedlungskern des um 600 besiedelten Duttenberg markieren, da sich der heutige Ort mit der Kilianskirche knapp einen Kilometer nordöstlich der Kapelle wohl erst um das Jahr 800 beim dortigen Herrensitz (Burg Duttenberg) entwickelte.

Ihre heutige Gestalt erhielt die Kapelle durch Renovierungsmaßnahmen des Deutschen Ordens im 17. oder 18. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammt die farbige Kassettendecke mit Wappen eines Deutschordenskomturs. Vermutlich wurde im Zuge der Umbaumaßnahmen auch eine einstmals vorhandene zweite Türe zugemauert, deren ebenfalls bemalte Laibung im Inneren noch zu sehen ist.

Bild: P.Schmelzle@wikimedia.org CC BY 2.5

Aus den einstmals zwei Türen glauben Forscher zu schließen, dass die Kapelle einst Ziel bedeutender Wallfahrten gewesen ist. Damit größere Menschenmengen die Kirche ohne Engpässe durchschreiten konnten, wurden ein Eingang und ein separater Ausgang geschaffen. Die Wallfahrten könnten der Verehrung der heiligen Anna und damit verbunden Bitten um Fruchtbarkeit gegolten haben.