Kloster Marienrode

Bildurheber: Kloster Marienrode

Zisterzienserstraße
31139 Hildesheim / Marienrode

Das Kloster Marienrode bei Hildesheim wurde am 22. Mai 1125 durch den Hildesheimer Bischof Berthold I. von Alvensleben in der damaligen Siedlung Baccenrode (lat.: Novale Bacconis) gegründet. "Novale" bedeutet zu bebauendes oder bereits bebautes Ackerland, etwa Neubruch, der erste Siedler könnte demnach Bacco geheißen haben. Es bestand bis 1259 zunächst als Augustiner-, später als Zisterzienser-Kloster. Die Zisterzienser gaben dem Ort den heute noch gebräuchlichen Namen Marienrode. Nachdem Bischof Johann I. von Brakel im Jahre 1259 die Mönche und Nonnen vom Kloster "Backenroth" wegen sittlichem Verfall vertrieben hat. Die Zisterzienser gaben dem Kloster den neuen Namen: "Monasterium Novalis santctae Mariae". Nach der Säkularisation 1806 kam die Domäne 1807 in den Besitz des Königreichs Westphalen unter Jerome Bonaparte, wurde an den Calenberger Amtsschreiber Süllow verpachtet und 1811 vom königlich-westphälischen Finanzminister Carl August von Malchus (ab 1813 Titel Graf von Marienrode) gekauft. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig verlieh Kurfürst (später König) Georg III. von Hannover die Domäne 1813 dem Generalleutnant und Oberforstmeister Carl Baron von Beaulieu-Marconnay. Dieser war seit 1804 mit Henriette Gräfin von Egloffstein (1774-1864) verheiratet. Sie und drei Töchter aus erster Ehe, Caroline, Julie, Auguste, die zum Weimarer Kreis um Johann Wolfgang von Goethe gehörten, liegen in einer gemeinsamen Grabstelle, nahe der westlichen Zufahrt zum einstigen Gutshof. Der Baron verstarb 1855. Danach gab es eine Reihe weiterer Pächter. Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten einige Gutsgebäude der Unterbringung von Vertriebenen aus Schlesien und Ostpreußen, die teilweise noch bis zur Klosterneugründung dort lebten.

Seit Beginn seiner Amtszeit 1983 bemühte sich der Hildesheimer Bischof Josef Homeyer um die Ansiedlung neuer Klöster im Bistum Hildesheim und so wurde das Kloster Marienrode am 5. Mai 1988 durch 10 Benediktinerinnen aus der Abtei St. Hildegard in Eibingen wiederbesiedelt, nachdem die vorherigen Bewohner und die Pächter des Gutshofs 1986 zum Auszug gedrängt worden waren. 1998 wurde Marienrode unabhängiges Priorat; das Kloster gehört der Beuroner Kongregation an.

...mehr Informationen