Kemnader See

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Der Kemnader See ist der jüngste von sechs Ruhrstauseen. Der Stausee wurde vom Ruhrverband angelegt und 1979 fertiggestellt. Der Inhalt beträgt etwa 3 Millionen Kubikmeter Wasser bei einer mittleren Höhe von 2,4 m. Den See umgeben Wander- und Radwege. Der Rundweg um den Stausee ist etwa 8 Kilometer lang.

Geschichte:
In der Zeche Gibraltar am westlichen Ufer des Sees wurde in den Jahren 1786 bis 1925 Steinkohle gefördert. Eine Gedenktafel an einem Gebäude der Zeche, heute das Bootshaus der Ruhr-Universität Bochum, erinnert daran, dass sich hier während des Nationalsozialismus eine der ersten KZ-Außenstellen Bochums und ein Folterraum der Wittener NSDAP befand.

Bereits 1929 wurde aus wasserwirtschaftlichen Gründen geplant, die Ruhr zwischen Haus Herbede und Haus Kemnade zu stauen. Schnell war auch eine Naherholung im Gespräch. Jedoch scheiterten damals die Fürsprecher des Projektes. Nachdem 1962 die Ruhr-Universität Bochum gegründet wurde, waren Pläne für ein Naherholungsgebiet gefragt. 1966 wurden die Entwicklung von Projekten zur Stauung vom Land NRW aufgerufen; der erste Spatenstich erfolgte allerdings erst 1976.

Als Erstes wurden die späteren Seeufer angelegt, indem man Spundwände ins Erdreich rammte. Innerhalb von drei Jahren wurden 3 Millionen Kubikmeter Erde - die spätere Staumenge – abgebaut und ein Wehr am Südufer errichtet. Mitte 1980 war das Becken vollgelaufen und die Eröffnung des Sees wurde am 18. September 1980 mit einem Fest für Wassersportler gefeiert.

Freizeitmöglichkeiten:
Der See wird zum kleinen Teil auch für Segelboote genutzt, die Regattarinne setzt sich jedoch regelmäßig mit Sedimenten zu. Beim Surfen ist darauf zu achten, das Ruhrwasser nicht zu schlucken, es drohen Durchfall und andere Erkrankungen. Aus diesem Grunde ist auch Schwimmen im Wasser nicht zu empfehlen. Das Sportinstitut der Ruhr-Universität bietet seinen Studenten hier eine Vielfalt an Ruderbooten an. Ein Tretbootverleih für die Naherholung suchenden Besucher rundet das Angebot ab.

In der unmittelbaren Umgebung des Sees befinden sich zahlreiche Freizeiteinrichtungen und Sehenswürdigkeiten. Das Freizeitbad Heveney, das StrandDeck Kemnade, eine Beachvolleyballhalle, ein Golfplatz und ein Segelhafen liegen am Beginn des Sees. In der Nähe des Stauwehrs befinden sich das Wasserschloss Haus Kemnade (mit Museen), das Vereinsheim eines Angelvereins und ein inoffizieller Treffpunkt von Flugdrachenliebhabern. Ein 12 km langer, vom Rad- und Wanderweg getrennter und abends beleuchteter Skaterrundkurs um den See ist in Planung, die Fördermittel für den "Ruhr-In-Line" Rundkurs wurden im Juni 2011 bewilligt[5].

Zwei Vereine (SFV Witten und ASV Bochum Ruhr 1935 e.V.) nutzen den See zum Fischen, sie geben auch Gastkarten heraus. Der Fischbestand reicht von Aal über Brassen, Karpfen, Rotaugen bis zu Zander.

Auf dem See und der Ruhr verkehren auch Fahrgastschiffe. In Witten legt das Fahrgastschiff MS Schwalbe II an. Am Freizeitbad Heveney gibt es die Möglichkeit zur Weiterfahrt mit dem Ausflugsboot Kemnade bis zum Wehr am unteren Ende des Sees.

Am Rundweg um den See befindet sich das Stollenmundloch des Gibraltar Erbstolln hinter dem Hauptgebäude der Zeche Gibraltar, dem heutigen Bootshaus am westlichen Ufer. In fußläufiger Entfernung zum See liegen die Stiepeler Dorfkirche, die Burg Blankenstein, das Naturschutzgebiet Katzenstein sowie der Ortsteil Herbede der Stadt Witten. Gastronomie, zwei Bootsverleihe, Spielplätze, der historische Teil der Ruhrtal-Bahn, ein wöchentlicher Kinderflohmarkt und regelmäßige Open-Air-Veranstaltungen ergänzen das Freizeitangebot.

(Der Text entstammt dem Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Kemnader_See aus der freien Enzyklopädie Wikipedia).