In Börnicke treiben die Hexen Ihr Unwesen

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 Der Ort Börnicke wurde urkundlich im Jahre 1355 das erste Mal erwähnt. Sehr sehenswert ist die Kirche, die bereits um 1530 gebaut wurde. Der Turm wurde aber erst Anfang des 18. Jahrhunderts hinzugefügt. Interessant ist auch der wertvolle spätgotische Altar. Von den ursprünglich vorhandenen drei Glocken wurden im Jahre 1916 die zwei kleinen abgebaut und eingeschmolzen, um Metall für den Bau von Waffen zu erhalten. In einem Buch, in dem alte märkische Sagen enthalten sind, findet sich folgende amüsante Geschichte: In Börnicke im Osthavelland werden am heiligen Abend alle Gerätschaften, die bei den Backöfen gebraucht worden sind und von denen man gewöhnlich manches stehen lässt, nach Hause getragen, weil sonst die Hexen damit nach dem Blocksberg fahren.

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Ein Bauer hatte einst seine Schaufel stehenlassen und es fiel ihm erst ein, als es schon dunkelte. Schnell eilte er zum Backofen, aber wie er unterwegs war, begann das Abendläuten. Er erschrak,denn nach dem Läuten bekommen die Hexen die Macht zu schaden und allerhand Unsinn zu treiben. Als er beim Ofen ankam, war seine Schaufel nicht mehr da. In der Luft aber brauste und rumorte es und von der alten Linde hinter dem Backofen glotzte ihn eine Eule an. Man beeilt sich im Dorf am Heiligen Abend auch mehr als sonst mit dem Füttern des Viehs und dem Melken, damit vor dem Abendläuten alles Vieh vom Hofe und die Stalltüren geschlossen sind. Dann können die Hexen nicht schaden. Sie sind auch fern zu halten, wenn man an die Balken und Türen drei Kreuze macht. Das geschieht am Heiligen Abend und auch am Abend vor der Walpurgisnacht. Inzwischen haben sich die Bräuche geändert. Für Viele ist heute das Finanzamt die Hexe, aber dagegen helfen auch keine drei Kreuze an der Haustür, sondern man macht hinterher drei Kreuze.


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