Götz von Berlichingen

Götz von Berlichingen, der durch Goethe berühmt gewordenen Ritter mit der Eisernen Hand, wurde als jüngster von 10 Kindern 1480 in Jagsthausen geboren. Nach einer kurzen Schulausbildung bemerkte Götz, dass die Wissenschaft weniger seiner Neigung entsprach und trat schon bald als Knappe in den Dienst seines Vetters Conrad v. Berlichingen. Mit 16 Jahren begann für ihn die Zeit der Fehden und Kriege. So gab es den Krieg mit Frankreich, mit den Graubündnern und mit den Schweizern, bei denen Götz seinen Mut und sein Können unter Beweis stellte.

Mit 24 Jahren trat er in den Bayrischen Erbfolgekrieg ein. Während der Belagerung von Landshut passierte dann das, was das Leben des jungen Ritters nachhaltig beeinflusste. Ein Schuß aus den eigenen Reihen traf versehentlich Götzens Schwert. Das Schwert wurde zerschmettert, der Schwertknopf trat in die Armschiene seiner Rüstung und zerfetzte seine rechte Hand.

Bei einem Jugendfreund der Gegenpartei wurde der schwerverletzte Götz zur Genesung untergebracht. Schon im Krankenlager ersann sich der Ritter eine „Hand von Eisen“, die er sich von einem geschickten Schmied bauen ließ. Die erste Hand war in Ihrer Funktion noch sehr einfach. Die zweite hingegen war ein Meisterwerk der damaligen Waffenschmiedekunst. Durch ein mechanisches Zusammenspiel von Federn und Einrastmechanismen konnten alle Glieder, nach dem Abbild einer echten Hand, in jede beliebige Position gebracht und justiert werden. Sein Schwert schwingen konnte Götz mit dieser Hand nie, er nutzte Sie vielmehr zum halten der Zügel und vermutlich auch als Markenzeichen. Die eiserne Faust kann heute noch im Museum in der Götzenburg betrachtet werden.

Mit etwas über dreißig Jahren kaufte Götz die Burg Hornberg welche er zu seinem Stammsitz machte. 1524 brach der Bauernkrieg aus. Die Bauern belagerten Götz auf seiner Burg und zwangen ihn, zum Oberhauptmann und Anführer des Bauernhaufens zu werden. Nach wenigen Wochen und dem Versuch, die Wut der Bauern zu zähmen, wurde er als Anführer wieder entlassen. Der Bauernkrieg wurde in einer Schlacht bei Lauda-Königshofen zerschlagen. Der Schwäbische Bund verhaftete Götz und kerkerte ihn für zwei Jahre in Augsburg ein.
Die folgenden elf Jahre verbrachte er in Ruhe auf seiner Burg und vergnügte sich mit der Jagd.

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1541 und 1544 trat er noch zweimal in den Dienst des Kaisers und half, den türkischen Sultan Solimann in Ungarn und den König Franz I von Frankreich zu besiegen. Mit 82 Jahren verstarb Götz nach einem bewegten Leben. Er wurde im Kreuzgang in Kloster Schöntal beigesetzt. Die Grabstätte kann auch heute noch besichtigt werden.