Geschichte aus Osterode

Geschichte in Osterode
in chronologischer Reihenfolge

10. Jh
Gründung der ersten Siedlung in Osterode im Bereich um die Jacobikirche.

1136
Erste Erwähnung Osterodes in einer Urkunde Kaiser Lothars des III.1152
Die " villa opulentissma" ( wohlhabende Siedlung ), Osterode wird im Verlauf einer Fehde zwischen Heinrich dem Löwen und dem Askanier Albrecht dem Bären zerstört.

1218-1223
Ersterwähnung des Nonnenklosters St. Jacobi, das nach den Regeln der Zisterzienser geführt wird. Im selben Jahr wird erstmals die Stadtmauer erwähnt. Der Stadtmauerring wird bis 1330 um den Neustadtbezirk erweitert.

1233
Die Osteroder Neustadt wird planmäßig angelegt und mit Siedlern aus den umliegenden Dörfern bevölkert.

1263
Die Osteroder Münzstätte wird erstmals erwähnt.

1420
Wird die Osteroder Lateinschule, die aus einer Klosterschule hervorgegangen ist, in die Trägerschaft des Rates übertragen.

1470
Um 1470 ist Tile Riemenschneider, der Vater des Bildschnitzers Tilman Riemenschneider, Münzmeister in Osterode.

1510
Die Ermordung des Bürgermeisters Freienhagen ist Höhepunkt einer jahrzehntelangen Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Gruppierungen innerhalb der Bürgerschaft. Der Landesherr Herzog Philipp I von Braunschweig-Grubenhagen, schränkt daraufhin die städtischen Freiheiten ein.

Um 1535
Um 1535 wird Osterode evangelisch. Das Jacobikloster und das erst neugegründete Barfüßerkloster werden aufgelöst.

1545
Ein grosser Stadtbrand vernichtet das mittelalterliche Osterode. Nur 40 Gebäude bleiben erhalten.

1596
Stirbt der letzte Herzog von Grubenhagen kinderlos. Innerhalb des Welfenhauses entbrennt ein Erbstreit, der erst 1617 mit der Herausgabe des Fürstentums endete.

1618-1648
Im Dreißigjährigen Krieg lassen Kontributionen die Einwohner verarmen. Gewalttaten der Truppen und Seuchen dezimieren die Bevölkerung stark.17. JhZweite Hälfte - Letzte Blüte des Bergbaus und Hüttenwesens im Raum Osterode.

1665
Das Fürstentum Grubenhagen mit Osterode fällt an die in Hannover residierende Linie des Welfenhauses. Der Hannoversche Staat wird 1692 zum Kurfürstentum erhoben.

1718-1722
Wird das Harzkornmagazin in Osterode errichtet. Es dient der Versorgung des Oberharzes mit Getreide.

1756-1763
Während des Siebenjährigen Krieges wird Osterode von französischen Truppen besetzt.

Ende 18. Jh - Anfang 19. Jh
Osterode nimmt bei der Industrialisierung des hannoverschen Staates eine Vorreiterrolle ein. Es entstehen zahlreiche Textilfabriken und eine große Bleiweissfabrik.

1807-1813
Osterode ist Teil des Königreiches Westfalen. Nach Beendigung der napoleonischen Vorherrschaft über Deutschland wird der hannoversche Staat als Königreich wieder errichtet.

1831
Während der sogenannten Osteroder Unruhen fordern Bürger demokratische und liberale Reformen. Die Unruhen werden durch das Militär unterdrückt.

1852
Reformen führen zur Trennung von Verwaltung und Rechtssprechung. Damit endet die seit dem Mittelalter bestehende städtische Gerichtsbarkeit.

1866
Mit der Annektion des Königreiches Hannover wird auch Osterode preußisch. Die über 600-jährige Herrschaft der Welfen ist beendet.

1870
Osterode erhält Anschluss an das Eisenbahnnetz.

1855
Osterode wird Sitz der neu geschaffenen Kreisverwaltung.

Ende 19. Jh
Die Strom- und Gasversorgung wird installiert. Die Kreisbahn Osterode - Kreiensen nimmt Ihren Betrieb auf.

1918
Demokratisierung auch auf kommunaler Ebene. Die Bürgervertretung wird nun in freier, gleicher und geheimer Wahl bestimmt. Frauen erhalten das Wahlrecht.

1929
Die Weltwirtschaftskrise zwingt viele Osteroder Unternehmen in den Konkurs; Massenarbeitslosigkeit und soziale Not sind die Folgen.

1931
Nach mehrjähriger Bauzeit wird die Sösetalsperre als erste große Harzer Trinkwassertalsperre fertiggestellt.

1933
Die Nationalsozialisten übernehmen die Macht und zerschlagen die demokratischen Organisationen in der Stadt. Verhaftungen, Angst und Terror kennzeichnen diese Zeit.

1945
Osterode wird zu einem Zentrum der Rüstungsindustrie, die zahlreiche Fremdarbeiter, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge beschäftigt. Nach der Besetzung durch die Alliierten kommt es zum schrittweisen Wiederaufbau demokratischer Strukturen. Zahlreiche Flüchtlinge und Vertriebene werden eingegliedert.

ab 1960
Die traditionelle Textilindustrie fällt dem Konkurrenzduck zum Opfer. Neue Branchen siedeln sich in der Stadt an. Die Stadt bleibt ein Zentrum industrieller Produktion.

ab 1970
Mit der Verwaltungs- und Gebietsreform werden die umliegenden Orte in die Stadt Osterode eingemeindet. Die Einwohnerzahl wächst auf 29.000.

1989
Der Zusammenbruch des kommunistischen Regimes und die Grenzöffnung befreien Osterode aus seiner Randlage.

besuchen sie auch das Heimatmuseum im Ritterhaus



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