Forum Fridericianum am Bebelplatz

 Der ehemalige Opernplatz, der heutige Bebelplatz Unter den Linden, bildet in seiner Anlage das Zentrum des Forum Fridericianum - dem Lindenforum, welches auf Entwürfe des König Friedrich II. und seines Baumeisters Knobelsdorff zurückgeht.

Das Forum entstand nach dem Regierungsantritt Friedrich II. ab 1741 als neues Geisteszentrum und künstlerischer Mittelpunkt des preußischen Königreiches.

Bildurheber: Gisela Pape


 Die ehemalige Königliche Hofoper, die heutige Staatsoper Unter den Linden erhebt sich als erstes und ältestes Bauwerk des Forum Fridericianum.

Weiterhin entstand von 1747-73 direkt hinter der Oper die St.-Hedwigs-Kathedrale mit ihrer imposanten, 40 Meter im Durchmesser messenden Kuppel, ein Gotteshaus im Stil des römischen Pantheons. Gerade die unterschiedlichen Baustile vom Klassizismus über den Barock zum Rokoko machen die Schönheit des Platzes aus. 

Nebenan, an historischer Adresse, entstand aus dem ehemaligen Stammhaus der Dresdner Bank das neue Luxus-Hotel Hotel de Rome.

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 Die Königliche Bibliothek (Alte Bibliothek), die wegen ihrer ungewöhnlichen konkav geschwungenen Fassade von den Berlinern "Kommode" genannt wurde, bildet den westlichen Abschluss des Forum Fridericianum. Sie wurde errichtet von den Baumeistern G. F. Boumann d. Ä. und G. F. Boumann d. J. in den Jahren 1775 bis 1780 für die etwa 150 000 Bücher umfassende königliche Hofbibliothek. Das üppig geschmückte Gebäude ist stilistisch dem Wiener Barock entlehnt.

Im zweiten Weltkrieg brannte das Gebäude völlig aus und wurde in den Jahren 1967-1969 unter Beibehaltung der historischen Fassade wiederaufgebaut.

Heute ist in ihm die juristische Fakultät der Humboldt-Universität untergebracht.

Für die nächsten zwei Jahre ist das Gebäude mit riesigen Planen verhüllt, die Außenhaut des Gebäudes ist stark angegriffen und soll denkmalgerecht saniert werden. An die Alte Bibliothek schließt sich auf der Seite Unter den Linden das Alte Palais an. Das Alte Palais war Lebens- und Wirkungsort des Prinzen Wilhelm, der 1861 zum preußischen König und zum 1871 deutscher Kaiser gekrönt wurde. Wilhelm lebte mit seiner Gemahlin Augusta bis zu seinem Tod 1888 in den Wintermonaten in diesem Palais. Die klassizistische Fassade wurde nach historischen Befunden 2005 restauriert. Zum Bebelplatz wurde 2007 die Pergola nach historischen Plänen rekonstruiert, von der der Monarch von seinem Arbeitszimmer unmittelbar auf diesen Vorbau zu ebener Erde treten konnte.

Das Gebäude wird heute ebenfalls von der Humboldt-Universität genutzt.

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