Baumlehrpfade in Wäldern und allgemeine Naturlehrpfade gibt es viele. Einen Pfad, der die heimischen Beeren –und Früchtesträucher erklärt, ist einzigartig im Landkreis Diepholz. In Twistringen, am Abbenhäuser Weg, ist von freiwilligen Helfern im Frühjahr 2004 ein solcher Beerenlehrpfad angelegt worden. Von A wie Apfelbeere bis Z wie Zimthimbeere sind dort, direkt neben dem Radfernwanderweg Bremen-Osnabrück, 85 verschiedene Pflanzen, die typische Beeren- und Früchte tragen, zu sehen. Es sind bei dieser Auswahl von Bäumen und Sträuchern nicht nur heimische Sorten vertreten, sondern auch vor Jahrhunderten eingebürgerte und solche aus anderen Ländern, die in unseren Hausgärten beliebt und bekannt sind.
Sträucher und Hecken gehören zur Kulturlandschaft seit der Mensch sesshaft wurde und durch Beeren und Früchte gezielt einen Teil seiner Versorgung sicherstellte. Wildlebende Tiere und Pflanzen in großer Artenzahl finden in Sträuchern der Feldhecken einen idealen Lebensraum. Heute geraten die Artenkenntnisse über diese Pflanzen, die den Menschen in seiner kulturellen Entwicklung begleiteten, zunehmend in Vergessenheit. Die genannten Aspekte waren der Anlass für den Heimat- und Bürgerverein Twistringen und die Agendagruppe Stadtentwicklung und Landschaftspflege, diesen Lehrpfad zu realisieren. Die Idee ein Lehrpfad über heimische Beerensträucher anzulegen, stammte von Ansgar Rasche, der mit seinen Vorstellungen an den örtlichen Heimat und Bürgerverein herantrat. In Zusammenarbeit mit der Agenda Gruppe wurden dann aus Ideen am grünen Tisch ein umsetzungsreifes Projekt.
Obwohl der Beerenlehrpfad erst 2004 angelegt wurde, wird er von Wanderern, Radfahrern und Spaziergängern gut angenommen. Mehrere Bänke laden zum Verweilen ein und Informationstafeln vor den einzelnen Pflanzen liefern interessante Informationen. Eine große Infotafel ist zusätzlich errichtet worden, die dem Besucher den Sinn und Zweck des Lehrpfades vermittelt.
In der Verlängerung des Beerenlehrpfades ist im Frühjahr 2005 ein ca. 160 m langer Wildrosenpfad angelegt worden. Auf einem 2 m breiten Streifen setzten freiwillige Helfer 12 verschiedene Wildrosensorten, deren Vielfalt von der Apfelrose über die Kragenrose bis hin zur Zaunrose reicht. Zur Abgrenzung der unterschiedlichen Sorten wurden zusätzlich 13 verschiedene heimische Sträucher gepflanzt. Auch der Wildrosenpfad erhält noch eine Beschilderung, um dem Besucher ein paar Informationen über die Pflanzen zu vermitteln.