Das Ländchen Glien - Was ist das?

Bildurheber: J.Braune

Seine Entstehung verdankt der Glien den Geschiebemassen der Weichseleiszeit, es entstand die Grundmoränenplatte Ländchen Glien. Seit dem 7. Jahrhundert lebten in dieser Gegend Elbslawen. Sie benannten ihr Land nach seinem lehmigen Boden. Der Name "Glien" lässt sich aus dem slawischen Wort "glina" = Lehm ableiten. Um den Glien herum befindet sich Luch - Land. Auch dieses Wort "Luch" stammt aus dem Elbslawischen und bedeutet "Sumpfniederung". Bis zur großen Luch - Melioration 1718 - 1720, die auf Geheiß Friedrich des Großen hier erfolgte, standen Wiesen und Weiden regelmäßig den größten Teil des Jahres unter Wasser. Die Slawen siedelten damals auf sogenannten Talsand - Terrassen. Sie bauten an geeigneten Stellen Fluchtburgen bzw. Burgwälle, um so vor allzu viel Wasser geschützt zu sein. Zwischen den Siedlungen wurden Dämme errichtet, die sich ein Stück aus dem Luch erhoben.

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Diese zeugen noch heute - so zwischen Spandau und Schönwalde - vom Inselcharakter des Glien. Etwa im 12. Jahrhundert besiedelten deutsche Bauern das Gebiet. Die Slawen wurden durch die Christianisierung in dieser Zeit immer mehr nach Osten verdrängt. Auch wenn durch das feuchte Land oft Vieh verenden musste, das Gras nicht richtig wachsen konnte oder das Heu außerhalb der Frostperioden so manches Mal nicht von den Weiden geholt werden konnte, wussten die Bauern die Besonderheiten der Gegend in Notzeiten auch zu nutzen. Manch feindlicher Mann ist vom Luch verschlungen worden. Um das Teufelsbruch von Schönwalde rankt sich sogar eine Sage von einem untergegangenen Dorf. Das Leben im Luch war nicht leicht und erst die Melioration regelte den Wasserstand und ermöglichte ein besseres Leben in diesem Ländchen.

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