DAK_Mehr Depressionen in Essen

Bildurheber: DAK-Gesundheit Essen

DAK-Gesundheit

Willy-Brandt-Platz 4, Essen

http://www.dak.de

Krankenstand steigt entgegen Landestrend – Sonderanalyse untersucht Hirndoping im Job

Essen, 9. September 2015. Der Krankenstand in Essen ist 2014 entgegen dem Landestrend gestiegen. Während die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr landesweit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent zurückgingen, stieg der Wert in der Region um 0,1 Prozentpunkte. Mit 4,2 Prozent liegt die Region deutlich über dem Landesschnitt. Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 42 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in NRW wurde mit 5,3 Prozent in Gelsenkirchen und Bottrop verzeichnet, der niedrigste mit 3,3 Prozent in Köln und Düsseldorf.

Bildurheber: DAK-Gesundheit Essen

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für Essen zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen. Die größte Veränderung bei den Ausfalltagen gab es mit einem Zuwachs von 17,9 Prozent bei den psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände. Die meisten Ausfalltage erfolgten weiterhin aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen. Diese Diagnose war Ursache für mehr als jeden vierten Fehltag. Auch Erkrankungen des Verdauungssystems nahmen um 6,3 Prozent zu. Den größten Rückgang mit 17,6 Prozent gab es dagegen bei Atemwegserkrankungen wie Erkältungen oder Bronchitis.

„Wir informieren regelmäßig über den Krankenstand in Essen, um so Impulse für das Gesundbleiben und Gesundwerden der Beschäftigten zu geben“, erklärt Miriam Thamm Leiterin der DAK-Gesundheit in Essen die Ergebnisse. „Um zum Beispiel längeren Erkrankungen durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorzubeugen, können Arbeitgeber Hilfe anbieten.“ In NRW seien zum Beispiel die Fehltage durch psychische Erkrankungen seit dem Jahr 2000 um 120 Prozent gestiegen. Den betroffenen Mitarbeiten könne ein betriebliches Gesundheitsmanagement gezielt helfen.

Bildurheber: DAK-Gesundheit Essen

Männer wollen mehr Leistung

Im Vergleich zum Jahr 2008 hat bundesweit das Doping im Job zugenommen. In Nordrhein-Westfalen kennen aktuell mehr als 70 Prozent der Befragten den vermeintlichen Nutzen des Hirndopings. Häufig werden dafür Betablocker und Antidepressiva eingesetzt, aber auch Wachmacher und ADHS-Pillen – Medikamente also, die eigentlich zur Behandlung von Krankheiten verschrieben werden. Auslöser für den Griff zur Pille sind meist hoher Leistungsdruck sowie Stress und Überlastung. Männer greifen eher zu leistungssteigernden Mitteln, Frauen nehmen häufiger stimmungsaufhellende Medikamente ein. Entgegen der landläufigen Meinung sind es nicht primär Führungskräfte oder Kreative, die sich mit Medikamenten zu Höchstleistungen pushen wollen. Der DAK-Report zeigt, dass vor allem Erwerbstätige mit einfachen Jobs gefährdet sind. Auch Beschäftigte mit einem unsicheren Arbeitsplatz haben ein erhöhtes Doping-Risiko. „Hirndoping ist mittlerweile bei ‚Otto Normalverbraucher‘ angekommen, um den Arbeitsalltag besser zu meistern. Das Klischee der dopenden Top-Manager ist damit vom Tisch“, so Thamm.

Die DAK-Gesundheit hat rund 1,1 Millionen Versicherte in NRW, davon rund 24.000 in Essen

Alle Angaben ohne Gewähr!