Berühmte historische Persönlichkeiten der Uckermark

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In der Uckermark haben sie deutlich über die Jahrhunderte hinweg ihre Spuren hinterlassen: die berühmten und weniger bekannten Mitglieder der Familie von Buch. Nachweislich seit 1423 hat das Adelsgeschlecht hier immer wieder von sich reden gemacht.
Hans von Buch beispielsweise. Der versuchte im Jahre 1468 mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften, den Stolper Turm gegen Friedrich den Eisernen von Brandenburg zu verteidigen - erfolglos. Erfolgreicher in ihren Berufen als Landräte, Generäle oder Bischöfe waren dagegen viele seiner Nachfahren aus der Brandenburgischen Linie, die in Stolpe und Umgebung zu Hause waren. Allen voran Christian Leopold von Buch, einer der bedeutendsten deutschen Geologen des 19. Jahrhunderts. Der Freund von Alexander von Humboldt veröffentlichte 1826 die erste vollständige geologische Karte von Deutschland und gilt als der erste deutsche Feldgeologe. Nach ihm ist nicht nur eine Straße in seinem Geburtsort Stolpe benannt, auch der Verein „Berlin-Brandenburgische Geologie-Historiker", ein 1998 in Betrieb genommener ICE und eine Fuchsienart tragen seinen Namen. In der Nähe von Großraming in Oberösterreich ist an einem riesigen, außergewöhnlichen Granitbrocken eine Gedenktafel zu seinen Ehren angebracht worden. Der Verein für Heimatkunde in Stolpe ist besonders stolz auf ein Stück des Gedenk-Granitblockes ihres wohl bekanntesten Bürgers. Christian Leopold von Buch ist wie viele seiner berühmten Familienmitglieder in der Erbbegräbnisstätte in Stolpe beigesetzt worden.

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Eine der wichtigsten Erfindungen in der Geschichte der Menscheit stammt von dem Lychener Uhrmachermeister Johann Kirsten. Er schenkte der Welt die Reißzwecke, hier auch Pinne genannt. 1902 erfand er die kleine, unscheinbare und doch inzwischen unentbehrliche Pinne. Reich geworden ist er damit allerdings nicht. Das große Geschäft machte mit der Reißzwecke der Lychener Kaufmann Lindstedt, der sich das spitze Ding am 8.Januar 1904 patentieren ließ und mit der Produktion zum Millionär wurde. Zur Erinnerung an den Erfinder Kirsten wurde im Sommer 2003 in Lychen ein Denkmal mit einer 50 cm langen und 50 cm im Durchmesser aufbietenden Reißzwecke errichtet.

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Jakob Philipp Hackert, geboren 1737 in Prenzlau, begann seine künstlerische Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters Philipp Hackert, der Porträtmaler war, und seines Onkels, einem Berliner Dekorationsmaler. Er war ein enger Freund Goethes. Seine uckermärkische Heimat hat er leider nie gemalt, sondern vor allem die italienische Landschaft. Er gilt als einer der großen deutschen Landschaftsmaler des 18. Jahrhunderts. Er starb 1807 in San Piero di Carregio, einem Landgut bei Florenz.

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In Schwedt wurde im Jahre 1748 der Architekt David Gilly geboren, übrigens ein Nachfahre der Hugenotten, die in der Uckermark sehr zahlreich vertreten waren. Er war ein bedeutender Hafen,- Brücken- und Kirchenbaumeister und ein bedeutender Vertreter des Frühklassizismus. Bereits mit 22 Jahren wurde er Landbaumeister und war wenige Jahre später als Baudirektor für die Provinz Pommern tätig. Charakteristisch für seine Bauten war die Verbindung von ästhetischer Schönheit mit sparsamer Bauweise - ein Baustil, den später Karl Friedrich Schinkel besonders ausprägte ("Baun ´se billig, Schinkel!"). Schinkel war übrigens ein Schüler von Gillys Sohn Friedrich Gilly. David Gilly wurde 1788 Geheimer Oberbaurat in Berlin, unterrichtete an der Bauakademie und schrieb wichtige Werke zur Architektur (u.a. "Handbuch der Land-Bau-Kunst"). Wichtige Bauten Gillys waren das Schloss in Steinhöfel, das Sommerschloss in Freienwalde, der königliche Landsitz in Paretz und das Wohn- und Verlagshaus Vieweg in Braunschweig. David Gilly starb 1808 in Berlin.

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Ehm Welk

Ehm (Emil Gustav)Welk wurde 1884 in Biesenbrow bei Angermünde geboren. Nach dem Besuch der einklassigen Dorfschule in Biesenbrow erhielt er eine Ausbildung als kaufmännischer Lehrling in Stettin. In seinen beiden Büchern verarbeitete er die Erlebnisse aus seinen langjährigen Wohnort Biesenbrow die ihn weithin berühmt machten.1937 " Die Heiden von Kummerow " und 1943 " Die Gerechten von Kummerow ". 1966 stirbt Ehm Welk in Bad Doberan. Ihm zu Ehren vergibt der Landkreis Uckermark jährlich den "Ehm - Welk- Literaturpreis" an einen Autor des Landes Brandenburg. Außerdem vergibt der Ehm- Welk- Gedächtnisverein ein " Ehm- Welk- Stipendium " an Schüler, die sich durch ihr Verhalten und durch gute Leistungen Anerkennung erworben haben.


Friederike Krüger

Friederike Krüger wurde 1789 in Friedland geboren. Als Tochter eines Kleinbauern und ehemaligen Leibeigenen arbeitete sie früh als Dienstmädchen und sollte 1812 Schneiderin in Anklam lernen. Im Frühjahr 1813 verkleidete sie sich als Mann um an den Befreiungskampf gegen Napoleon teilzunehmen. Unter dem Namen August Lübeck, tratt sie in die erste Kompanie des preußischen Kolbergschen Infanterieregiments ein. Während eines Angriffs verriet sie sich jedoch durch ihre hohe Stimme, aber da sich immer mit Bravour geschlagen hatte, erhielt sie die Genehmigung von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, unter ihrem wahren Namen weiter im Heer zu dienen. 1813 wurde sie in der Schlacht bei Dennewitz schwer verwundet und noch auf dem Schlachtfeld zum Unteroffizier befördert. Sie wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Friederike und ihre Familie lebten zunächst in Lychen und zogen um 1841 nach Templin. Hier starb sie schwer Krank 1848. Nach ihrem Tod wurde sie mit allen Ehren auf dem St.- Georgen - Friedhof in Templin beigesetzt, ihr Grab ist dort heute noch zu sehen.



Carl Friedrich Grabow

Wurde am 15. April 1802 in Prenzlau geboren. Er besuchte das Prenzlauer Gymnasium und bestand 1821 das Abitur mit Auszeichnung. Von 1821 - 1823 studierte in Berlin Jura.
Nach dem Studium war er als Gerichtsreferendar beim Königlichen Stadtgericht in Berlin tätig. 1837 wurde er von der Prenzlauer Stadtverordnetenversammlung zum Bürgermeister gewählt. Während seiner Amtszeit setze eine rege Bautätigkeit ein, Verkehr und Wirtschaft wurden ausgebaut. Grabow war insgesamt 36 Jahre Bürgermeister von Prenzlau. Am 15.April 1874 starb Carl Friedrich Grabow. Heute sind eine Straße und eine Schule nach ihm benannt.



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