Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden bei Sternberg

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1973 - Archäologen stecken den ersten Grabungsschnitt ab. Auf der Halbinsel am Großen Binnensee verraten nur noch Schemen eines stark verflachten Walles, daß einst Menschen hier gelebt haben. Slawen können es gewesen sein, die vor rund 1000 Jahren im Gebiet der vielen Seen ihre befestigten Siedlungen anlegten.

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Sieben Jahre später. Die Archäologie hat eine ihrer Sternstunden erlebt. Zwei Siedlungsphasen des 9. und 10. Jh. n. Chr. gab der Moorboden frei. Hervorragend konservierte Eichenhölzer einer befestigten Anlage ans Tageslicht. Flechtwandhäuser, dichtgedrängt und klein, boten einst zweihundert Menschen Schutz vor Wind und Wetter.

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Die Warnower, ein Stamm der Obotriten, sollen hier gewohnt haben. Sie lebten von Getreide, von Schweinen, Rindern, Schafen, Geflügel und den Fischen des Sees - und vom Handwerk.
Viele Dinge waren noch erhalten:

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Archäologen fanden einen Einbaum, eine Hechtstülpe, hölzerne Schalen, geschnitzte Löffel, knöcherne Kämme, Schuhe, eiserne Schafscheren, Körbe und Tongefäße aller Formen und Größen. Vorräte von Hirse und Haselnüssen verraten uns, womit sich die Bewohner gegen lange, naßkalte Winter wappneten.

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Und das ganz Besondere: an diesem Ort gab es eine Kultstätte, weiter südlich, neben dem Bohlenweg, aus Eiche errichtet, mit einem besonderen Zugang versehen und einer Umfriedung geschützt: genauso sollen die heiligen Stätten ausgesehen habe, von denen Saxo Grammaticus und Helmold von Bosau erzählen.