Topographie des Terrors

Bildurheber: Stefan Josef Müller / Stiftung Topographie des Terrors

Das Gelände der Topographie des Terrors ist ein authentischer Ort, ein Ort der Täter. Hier befanden sich von 1933 bis 1945 die wichtigsten Einrichtungen des nationalsozialistischen Verfolgungs- und Terrorapparates. Die Zentrale der Geheimen Staatspolizei war in der Prinz-Albrecht-Straße 8 untergebracht, ab 1939 auch das Reichssicherheitshauptamt. Während das benachbarte Hotel Prinz Albrecht als Sitz der Reichsführung SS diente, zog der Sicherheitsdienst der SS in das Prinz-Albrecht-Palais in der Wilhelmstraße 102. Damit war auf engem Raum das eigentliche Regierungsviertel des nationalsozialistischen SS- und Polizeistaates entstanden.
Für lange Zeit war das etwa 4,5 Hektar große Gelände in Vergessenheit geraten. Die „Wiederentdeckung“ des Geländes im Vorfeld der 750-Jahr-Feier Berlins ist engagierten Bürgerinnen und Bürgern zu verdanken. Im Rahmen der großen kulturhistorischen Ausstellung Berlin, Berlin wurde 1987 in einem provisorischen Pavillon die erste Ausstellung Topographie des Terrors präsentiert. Was als temporäre Ausstellung gedacht war, entwickelte sich zu einem Besuchermagneten. Mit der Eröffnung des neuen Dokumentations- und Besucherzentrum im Mai 2010 hat die Zahl der Besucherinnen und Besucher (bislang etwa 500.000 pro Jahr) zugenommen.
Im Gebäude wird auf 800 qm Ausstellungsfläche die Dauerausstellung Topographie des Terrors, Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt in der Wilhelm- und Prinz-Albrecht-Straße gezeigt. Sie vermittelt grundlegende Informationen zu den zwischen 1933 und 1945 an diesem Ort angesiedelten Zentralen von SS und Gestapo und zu den von diesen Institutionen, ihren Führern und ihrem Personal ausgehenden Verbrechen.

Bildurheber: Stefan Josef Müller / Stiftung Topographie des Terrors

Die Stiftung betrachtet das Gesamtgelände der Topographie des Terrors als erstes Exponat seiner Dokumentation. Der Geländerundgang mit 15 Ausstellungsstationen führt die Besucher am unmittelbaren Ort in die Geschichte des Areals ein. In den Geländerundgang integriert sind die beiden Denkmale des historischen Orts: das Bodendenkmal mit den Fundamentresten des ehemaligen Gestapo-Hausgefängnisses und das Baudenkmal Berliner Mauer.

Insgesamt etwa 15.000 politische Gegner des NS-Regimes wurden hier inhaftiert und verhört, die meisten von ihnen aus den verbotenen Parteien und Widerstandsgruppen wie der „Roten Kapelle“ und des „20. Juli“. Unter ihnen waren so bekannte Persönlichkeiten wie die Sozialdemokraten Kurt Schumacher, Julius Leber, Rudolf Breitscheid, die Kommunisten Georgi Dimitroff, Ernst Thälmann, der Liberale Ferdinand von Friedensburg, Martin Niemöller, Mitglieder der „Roten Kapelle“ wie Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack.

Im Ausstellungsgraben unterhalb der Berliner Mauer informiert die Ausstellung Berlin 1933-1945. Zwischen Propaganda und Terror über die Folgen der nationalsozialistischen Politik für die Stadt Berlin und seine Bevölkerung. Eine entsprechend umfassende Studie gab es bislang noch nicht. Grund dafür war die Teilung der Stadt Berlin und die damit verbundene Zersplitterung wesentlicher Aktenbestände. Diese Ausstellung steht nicht ganzjährig zur Verfügung und wird zwischenzeitlich abgebaut.

Die Topographie des Terrors ist ein Lernort. Hier wird Geschichte vermittelt.
Demokratie muss jeden Tag neu erkämpft werden. Das ist die Botschaft, die die Besucher heute von diesem Ort mitnehmen.

Bildurheber: Stefan Josef Müller / Stiftung Topographie des Terrors

 Anschrift:
Open-Air Ausstellung Topographie des Terrors
Niederkirchnerstrasse 8
10963 Berlin

 Verkehrsanbindung:
  S1, S2 Anhalter Bahnhof o. Potsdamer Platz
  U2 Potsdamer Platz, U6 Kochstraße 

  Öffnungszeiten:
täglich 10 - 20 Uhr Außenbereiche bis Einbruch der Dunkelheit (spätestens 20 Uhr)

Eintritt frei

030 / 254509-50
Fax 030 254509-77
fuehrungen@topographie.de
Führungen nach Vereinbarung

www.topographie.de