Sorben und Wenden und Ihre Trachten

Die sorbische Tracht, oft fälschlicherweise "Spreewaldtracht" genannt, wird im täglichen Leben nur noch von älteren Frauen getragen. Dabei gibt es verschiedene Varianten: zur Arbeit, zum Kirchgang, zur Fahrt in die Stadt oder zu Feierlichkeiten.
Bei Dorf- und Heimatfesten, bei Auftritten von Kulturgruppen sowie bei der Brauchpflege sind viele Mädchen und Frauen in ihren schönen Fest- und Tanztrachten zu sehen. Wertvolle Handstickereien schmücken die pastelfarbenen Halstücher, die Rockbänder und die kunstvoll gebundenen Hauben.

Weiße Spitzenschürzen oder bestickte Seidenschürzen werden über Wollröcke in kräftigen Farbtönen gebunden. Während die Trachten zu früheren Zeiten mit spärlichen Stickereien oder kleinen Perlen verziehrt waren, sind nunmehr aufwendige Handarbeiten erforderlich, um die Pracht der Trachten mit Ihren aufwendigen Mustern und Farben herzustellen.
Die Farbgebung der Stickereien sollte in den gängigen Komplematärfarben eingesetzt werden, ohne jedoch übermäßig bunt und schrill zu wirken. Dabei hat sich eine goldnene Regel durchgesetzt. Die Farben der Stickereien sollten in einer Dreierkombination auftreten und sich in allen Trachtenteilen jeweils wiederfinden, das heißt im Rock, im Halstuch und auch im Kopftuch bzw. der Haube.

Den Wandel der Farbgebung sowie die regionalen Unterschiede der Trachten im Spreewald können Sie am Besten bei einem Besuch im Spreewald-Museum nachvollziehen.