Eine Besonderheit stellt das historische Viertel zwischen der Lüneburger Saline (heute Deutsches Salzmuseum) und dem Kalkberg dar. Die Häuser jenes Bereiches stehen über dem Salzstock, der durch die Saline abgebaut wurde und bis knapp unter die Erdoberfläche reicht. Durch den vermehrten Salzabtrag mittels verbesserter technischer Geräte, etwa ab 1830, begann sich die Oberfläche um mehrere Meter abzusenken. Es entstand das so genannte Senkungsgebiet. Die dortigen Häuser und eine Kirche (die Lambertikirche) verloren dadurch ihre Stabilität und mussten abgerissen werden. Die Senkung und die Unrentabilität des Salzabbaus waren Gründe für die Schließung der Saline 1980. Heute werden nur noch geringe Mengen Sole für den Kurbetrieb in der Salztherme Lüneburg (SaLü) gefördert. Die Saline beherbergt heute einen Supermarkt und das Deutsche Salzmuseum.
An etwa 240 Messpunkten werden die Senkungen seit 1946 in einem zweijährigen Turnus überwacht. Die Senkungen sind noch nicht komplett zum Stillstand gekommen, das Gelände wurde neu bebaut und einige historische Gebäude, die gerettet werden konnten, sind inzwischen restauriert. Die Absenkungen sind bis auf den heutigen Tag gut zu erkennen.
An der Kreuzung Waagestraße/ Neue Sülze fällt das Gelände in Richtung der Straße „Auf dem Meere“ deutlich ab. Hier befindet sich die Abbruchkante des Senkungsgebiets.
In der Straße „Auf dem Meere“ stehen malerische Wohn- und Handwerkshäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die von den Senkungen nicht verschont blieben - ging man früher noch drei Stufen zur Eingangstür hinauf, muss man heute teilweise sogar einen Schritt hinunter tun.
Besucher, die vom Sande bis zum Ende der Grapengießerstraße gehen, können dort die Ausmaße der Absenkungen deutlich erahnen. Die vor ihnen liegende Mulde bildete früher eine Ebene mit der Grapengießerstraße. Diese Mulde zieht sich bis zum Lambertiplatz hin.
In der Frommestraße sind weitere Zeugnisse der abbaubedingten Erdbewegungen sichtbar: Das Tor zur Unterwelt. Zwei gusseiserne Torflügel, die sich übereinander geschoben haben.
An der Michaeliskirche sind ebenfalls Folgen der Senkung zu erkennen, und zwar an den schiefen Säulen und dem Westflügel im Kirchenschiff. Auch sind aktuelle Absenkbewegungen in der Straße Ochtmisser Kirchsteig zu beobachten.