Send Münster´s größtes Volksfest

Freitagsfeuerwerk auf dem Send in Münster

Der ca. 40.000 m2 große Festplatz auf dem Schlossplatz ist nah zur Innenstadt an der "grünen" Promenade vor der malerischen Kulisse des Münsteraner Schlosses gelegen. Zu jedem Send finden sich etwa 210 Schaustellerbetriebe hier ein - mit High-Tech-Hochfahrgeschäften für Abenteuerlustige, den klassischen Fahrgeschäften wie Riesenrad, Autoscooter und Karussells, Belustigungsgeschäften und Geisterbahnen.

Synode - Markt - Volksfest Ein reiner Vergnügungsmarkt ist der Send noch nicht sehr lange - jedenfalls gemessen an seiner langen Geschichte: Der Name "Send" ist von "Synode" abgeleitet, mit der seit dem 9. Jahrhundert die zweimal jährlich gehaltene Versammlung der Geistlichen und der führenden Vertreter des Bistums bezeichnet wurde. 

Vermutlich im 11. Jahrhundert schloss sich an die Synode ein Markt an, der sich von dem gewöhnlichen Wochenmarkt für die Stadtbewohner unterschied: Verkaufsbeschränkungen und Privilegien einheimischer Kaufleute und Handwerker wurden für den Sendmarkt aufgehoben, d.h. jeder durfte frei Waren anbieten. Zu diesen Jahrmärkten strömte die Landbevölkerung der weiteren Umgebung, um preiswert einzukaufen. Außerdem galt ein besonderer Marktfriede, der eine erhebliche Verschärfung des geltenden Stadtfriedens bedeutete. In Münster wurde bis 1578 jeder Bruch des Marktfriedens, der mit Blutvergießen verbunden war, mit dem Tode bestraft; nach 1578 durfte der Rat in weniger schweren Fällen das Urteil mildern.
Die Jahrmärkte wurden durch ein öffentliches Zeichen angezeigt, zunächst wohl durch eine rote Fahne an einem der Domtürme, seit dem Herbstsend 1578 durch das Sendschwert am Rathaus.
Auf dem Bild ist der bis 1923 ausgestellte hölzerne Arm zu sehen. 1923 wurde ein neuer Arm gefertigt, der noch heute zum Send am Rathaus ausgehängt wird - allerdings wird heute der Marktfrieden nicht mehr durch den Henker gewahrt!