Schloss Ehrenstein - Ohrdruf

Schloss Ehrenstein in Ohrdruf ist ein zweigeschossiges Renaissanceschloss mit langer Geschichte. So ist nachgewiesen, dass König Otto I. 961 auf seinem Zug nach Italien hier Station machte und auch einige Urkunden unterzeichnet hat.
Im Bereich des heutigen Schlosses wurde bereits um 531 eine fränkische Wasserburg erbaut, welche um 600 durch einen Wall mit tiefem Graben geschützt wurde. Die Reste des um 700 gebauten Fliehturms befinden sich heute im Nordflügel des Schlosses.

Bischof Lullus, Nachfolger von Bonifatius, lies 777 auf den Mauern der ursprünglichen Wasserburg eine Peter- und Paulskirche errichten. 980 gründete die Reichsabtei Hersfeld das Petristift, ein Kanonikerstift. Der damit verbundene Neubau der Kirche fiel 1184 einem Brand zum Opfer. 1344 wurden ein Augustiner-Chorherrenstift und 1463 ein Karmeliterkloster eingerichtet. Es erlosch mit der Reformation 1525.
Vom 10.-12. Jahrhundert befand sich südlich der Kirche der Friedhof der Kanoniker und später der Augustiner-Chorherren.

Die Grafen von Gleichen wurden 1463 Eigentümer der Stiftsgebäude und begannen mit der Errichtung des Schlosses. Die Erweiterung der Anlage dauerte bis etwa 1616. 1750 erbten die Grafen von Hohenlohe das Schloss und ließen Mitte des 18. Jahrhundert einige Teile im Barockstil ausbauen. Fürst Hermann zu Hohenlohe verkaufte das Schloss 1869 an den Gothaischen Staat. Ab da wurde es unter anderem als Realgymnasium und Sitz des Landrates genutzt. Von 1933-1935 wurde das Heimatmuseum im Schloss eingerichtet.

1956 wurde das Schloss von der Sowjetarmee übernommen und bis 1966 als Schule genutzt. 1966 verließ die sowjetische Schule das Gebäude, die Wohnungen blieben zunächst belegt. Das verwahrloste Schloss wurde nicht weiter genutzt und begann leider immer mehr zu verfallen.

1971 war der Verfall so weit fortgeschritten, dass das Schloss eigentlich abgerissen werden sollte. Um das zu verhindern, haben die Ohrdrufer 1971 die Interessengemeinschaft Schloss Ehrenstein e.V. gegründet und mit ersten Rekonstruktionsarbeiten am Schloss begonnen. Zuerst wurden die Dächer erneuert, 1975 dann der Schlossturm rekonstruiert. Im Ostflügel wurden Wohnungen ausgebaut, im Westflügel Vereinsräume. Der Rokokosaal wurde als Musiksaal hergerichtet.
1997 wurde die Stadt Ohrdruf Eigentümerin des Schlosses und forcierte dessen Sanierung im Innen- und Außenbereich. Heute befinden sich im Schloss unter anderem das Heimatmuseum, das Stadtarchiv und die Stadtbibliothek der Stadt Ohrdruf. Zwei Stiftszellen und eine Kapelle sind erhalten. 2010 wurde der neugestaltete Innenhof der Öffentlichkeit übergeben.

Auch im Außengelände tat sich in den vergangenen Jahren sehr viel, so wurde der barocke Schlossgarten grundlegend neu gestaltet. Er lädt zu Schlendern und Verweilen ein. Auch ein Kinderspielplatz wurde errichtet.

Bildurheber: Lars Fiedler

Im November 2013 sollte die Bauabnahme des letzten großen Bauabschnitts sein. Leider ist am 26.11.2013 das Schloss durch ein Feuer schwer beschädigt worden und zwei Dachstühle der vierseitigen Anlage brannten komplett aus. Der Südflügel wurde vernichtet und der Westflügel schwer beschädigt. Binnen kürzester Zeit wurde das Ergebnis jahrelanger Arbeit vernichtet, viele historische Gegenstände sind verbrannt und zwei Familien haben ihre Wohnungen verloren. Der Schaden liegt bei ca.10 Millionen Euro.

Aber die Ohrdrufer wollen und werden ihr Schloss wieder aufbauen, auch wenn es noch einige Jahre dauern wird, ehe es wieder so hergerichtet sein wird, wie kurz vor dem Brand.
Spendergelder für den Wiederaufbau sind sehr willkommen, denn der Ausgleich durch die Versicherungen wird wohl nicht ausreichen, um alle nötigen Wiederaufbau- und Sanierungsarbeiten zu begleichen.

Die Stadt Ohrdruf hat folgende Spendenkonen eingerichtet:

Kreissparkasse Gotha/Zweigstelle Ohrdruf
Konto-Nr. 500 000 069
BLZ 820 520 20
IBAN: DE39 8205 2020 0500 0000 69
BIC: HELADEF1GTH

VR Bank Westthüringen eG/Zweigstelle Ohrdruf
Konto-Nr. 293 091
BLZ 820 640 38
IBAN: DE59 8206 4038 0200 2930 91
BIC: GENODEF1MU2

Bitte geben Sie als Verwendungszweck entweder Spende "Wiederaufbau Schloss Ehrenstein" oder Spende "Unterstützung betroffene Familien" an.