Schildow - fast hundert Jahre Ausflugsziel

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Der größte Ortsteil der Gemeinde Mühlenbecker Land ist Schildow. Wie viele Dörfer Brandenburgs wurde auch Schildow 1375 im Landbuch Kaiser Karl des IV. erstmals erwähnt. Hier heißt es: "45 Hufen Land, von denen der Pfarrer vier, der Schulze vier hat." Niedergeschrieben ist weiterhin: "Es gibt sechs Hüfner, acht Kossäten, einen Krug, eine Mühle." Die Hüfner sind abgabepflichtig gegenüber den Nonnen zu Spandau und dem Ritter von Hoppenrade, der außerdem als Erbrecht das hohe und niedere Gericht, Hofdienste und das Patronat innehat." Richtig bekannt und auch bedeutend wurde der Ort aber erst viele Jahre später, als nämlich die Eisenbahn eine Verbindung nach Berlin brachte: Die Heidekrautbahn. Vor allem in den Goldenen Zwanzigern und den Dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zog es die Menschen am Wochenende raus ins "Jrüne". Wer heute den Ort besucht, der findet Erholung zwischen den drei bekannten Seen - Katharinensee, Hertasee und Kiessee. Letzterer entstand, als hier Sand für die nahe liegende Autobahn gewonnen wurde.
Bekannt ist Schildow seit kurzem auch durch die Grundschule, die 1999 den zusätzlichen Namen einer "Europaschule" verliehen bekam. Zum Ort gehören die drei Kindertagesstätten "An der Heidekrautbahn", "Spatzenhaus" und das "Kinderland".
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehört die Dorfkirche, die in den Jahren 1896-1897 nach den Plänen des Kirchenarchitekten Ludwig von Tiedemann (1841-1908) im neofrühgotischen Stil erbaut wurde. Die evangelische Kirchengemeinde berichtet stolz über ihre Kirche: "Sie steht an der Stelle einer Vorgängerkirche, jedoch in geänderter Richtung. Auffällig ist der Turm dessen Schieferdeckung bis unter den Glockenstuhl herabgezogen wurde. Innen beeindruckt das spitzbogige, hölzerne Tonnengewölbe des Schiffes und die gut erhaltene Ausstattung, einschließlich des Gestühls und eines gusseisernen Kronleuchters. Typisch für ein Thiedemann-Interieur sind die holzgeschnitzte, dunkelgebeizte Kanzel am Chorbogen, der hölzerne Blockaltar mit Kreuz und die prächtige Glasfenstergruppe dahinter in der Chorwand. Die Orgel auf der Empore ist ein zweimanualiges Instrument mit Pedal und zehn Registern. Kaiserin Auguste Victoria schenkte der Kirchengemeinde anlässlich der Kirchweihe eine Bibel mit eigenhändiger Widmung, die noch heute vorhanden ist."



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