Scheibbs - In der niederösterreichischen Eisenwurzen im Mostviertel

Bildurheber: © Calauer (CC CreativCommons)

Scheibbs ist eine Stadtgemeinde und Bezirkshauptstadt mit 4236 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im gleichnamigen Bezirk Scheibbs in der niederösterreichischen Eisenwurzen im Mostviertel. Das Gemeindegebiet erstreckt sich dabei über einen großen Teil des mittleren Erlauftals. Die Stadt Scheibbs selbst liegt dabei etwa 20 km südlich der Westautobahn bzw. der Donau bei Ybbs und ist der historische, verwaltungstechnische, soziale, medizinische sowie wirtschaftliche Mittelpunkt des Bezirks Scheibbs. Wirtschaftlich nimmt in der Gemeinde neben dem Verwaltungs- und Dienstleistungssektor die Produktion von Aufzügen eine herausragende Stellung ein, des Weiteren ist die Bevölkerung insbesondere in Klein- und Mittelbetrieben oder der Landwirtschaft beschäftigt. Scheibbs zählte neben Steyr und Waidhofen an der Ybbs zu den bedeutendsten und wohlhabendsten Städten der Eisenindustrie nördlich der Alpen. Das jahrhundertealte Erbe der Eisenwurzenregion ist in der Betriebslandschaft kaum noch spürbar.

Bildurheber: © Calauer (CC CreativCommons)

Das Scheibbser Wahrzeichen, die "Urlingerwarte" am Blassenstein

Am "Hausberg der Scheibbser", dem 844 m hohen Blassenstein, thront die "Urlingerwarte". Dort wurde am 26. August 1888 von Pfarrer Propst Paul Urlinger eine hölzerne Aussichtswarte eingeweiht. Sie wurde auf seine Initiative hin von der damals neu gegründeten Sektion Scheibbs des Österreichischen Touristenklubs errichtet. Urlinger war ein begeisterter Bergsteiger und großer Naturfreund.

Aber schon 1897 musste die Warte wegen Baufälligkeit wieder gesperrt werden, Wind und Wetter hatten das Ihre getan. Daher wurde der Bau einer neuen Aussichtswarte aus Stein beschlossen und im August 1903 eröffnet. Die bei günstiger Witterung tolle Aussicht reicht im Norden über das Alpenvorland bis ins Waldviertel und in südlicher Richtung vom Ötscher bis ins Gesäuse.
Von Scheibbs aus ist die Urlingerwarte auf verschiedenen Wanderrouten erreichbar, ein besonderer Tipp aber ist der "Quellenweg".

Aber auch mit dem PKW ist die Urlingerwarte erreichbar, man kann bis zum Parkplatz am Ende der Blassensteinstraße fahren, von dort sind es nur mehr 15 Gehminuten bis zur Warte.

Bildurheber: © Calauer (CC CreativCommons)

Stadtpfarrkirche St. Magdalena

Die Stadtpfarrkirche Scheibbs ist eine römisch-katholische Kirche, die der Heiligen Maria Magdalena geweiht ist und liegt am Rathausplatz im Zentrum von Scheibbs. Sie bildet ein Ensemble mit Schloss, Stadtmauer und Pfarrhof.

Scheibbs ist seit 1322 Pfarre, 1338 schenkte Herzog Albrecht II. den Markt Scheibbs seiner Lieblingsstiftung, dem Kartäuserkloster Gaming. Somit wurde Scheibbs weltliches Verwaltungszentrum der Klosterherrschaft und das Schloss dessen Zentrum. Doch erst ab 1677 wirkte der Kartäuserorden in geistlicher Hinsicht in Scheibbs und zwar in der Klosterkirche St. Barbara, die sich vor dem ehemaligen Wienertor außerhalb der Stadtmauern befindet.

Erst ab 1971 wurde auch die Stadtpfarrkirche mitbetreut, allerdings nur bis 1995. Wegen Priestermangel im Ordensstand mussten die Kapuziner Kloster und Pfarre abgeben. Von 1938 bis 1939 war Kardinal Franz König als Kaplan in Scheibbs tätig. Die Kirche ist in ihren Dimensionen die größte in der Region und wird deshalb „Dom des Erlauftales“ genannt.