Rundgang um den Fischmarkt - Teil 2

Bildurheber: Uwe Albrecht

Gegenüber ist das kleine, 1774/75 errichtete Baumhaus zu sehen, das ehemalige Dienstgebäude des Baumschließers, der die Hafenzufahrt mit einem Holzstamm, dem Baum, verschloß. Von hier übte der Hafenmeister die Aufsicht über den alten Hansehafen. Heute beherbergt das Fachwerkhaus ein kleines privates Stade-Museum.

Bildurheber: Uwe Albrecht

Schon am Ende des 10. Jahrhunderts wurde hier am Fuß des gerade aufgeschütteten Spiegelbergs, durch eine kleine Burg geschützt, eine erste Hafenmole angelegt. Mit dem Übergang der Stadtherrschaft an die Bremer Erzbischöfe wurde ab 1235 das gesamte Gelände aufgeschüttet und ein Hafenbecken angelegt, eingefaßt von Holzbefestigungen, die erst ab 1870 durch Backsteinmauern ersetzt wurden. Davon abgesehen ist der Hansehafen des 13. Jahrhunderts, obwohl er schnell zu klein geworden war, in seiner ursprünglichen Form fast unverändert erhalten geblieben, eine der wenigen, in dieser Form noch sichtbaren Hafenanlagen.

Das Hafenbecken wird eingerahmt von zwei geschlossenen Straßenzügen, die das Bild Stades prägen, Wasser West und Wasser Ost. Wasser, das ist für Stade die Schwinge, die einige Kilometer unterhalb der Stadt in die Elbe mündet, "Wasser" ist aber auch die Umschreibung für den Hafen, dem die städtische Siedlung ihre Bedeutung verdankt. Die Häuser am Wasser gehörten auf der Ostseite Fährschiffern und Kapitänen, auf der Westseite mehr Kaufleuten und Getreidehändlern. Entsprechend prunkvoller wirken dann auch einige Häuser auf der Westseite wie z.B. das Bürgermeister-Hintze-Haus.