Pirna

Bildurheber: Studio S · Fotograf in Dresden

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Pirna, auch das „Tor zur Sächssichen Schweiz“ genannt, ist eine große Kreisstadt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.Geschichte
Bereits zum Ende der letzten Eiszeit wurde die Gegend um Pirna herum von Menschen besiedelt. Dies belegen Funde von Feuersteinwerkzeugen aus dieser Zeit (etwa 12.000–8.000 v. Chr.)
5.500–4.000 v. Chr. lebten Ackerbauern und Viehzüchter in der Gegend.
Ab den 4. Jahrhundert v. Chr. waren germanische Stämme im Elbtal ansässig. Danach besiedelten slawische Sorben als Fischer und Bauern dieses Gebiet.
Im frühen Mittelalter eroberten die Ostfranken das slawische Gebiet und so gründete Heinrich I. im Jahr 929 die Burg Meißen.
Im Schutz einer Burg, welche 1269 erstmals urkundlich erwähnt wurde, aber bereits seit dem 11. Jahrhundert bestand, entstand um 1200 ein freier Austauschplatz (Suburbium). Diesem Platz wurde später vom Markgraf von Meißen (Heinrich dem Erlauchten) das Stadtrecht verliehen. Die Stadt lag sehr günstig an der Elbe (schon im Mittelalter ein wichtiger Handelsweg) und an einer wichtigen Handelsstraße nach Böhmen.
1233 wurde Pirna erstmals urkundlich erwähnt.
Das Dominikanerkloster wurde 1307 gegründet. Um 1317 gab es nachweislich schon eine Schule.
Mitte des 15. Jahrhunderts kam der Eisenerzbergbau im Osterzgebirge auf und so wurde Pirna 1472 Sitz der für das Revier Pirna zuständigen Eisenkammer, welche bis 1686 bestand.
1628 errichtete man eine zehn Meter hohe Stadtmauer.
Schwedische Truppen stürmten am 23. April 1639 die Stadt, belagerten fünf Monate lang vergeblich die Festung, verwüsteten und plünderten die Stadt und ermordeten 600 Einwohner.
Beim Abzug der Schweden sollte die Stadt eingeäschert werden. Dies verhinderte der Besitzer der Löwenapotheke Theophilus Jacobäer mit einem Ritt durch die feindlichen Reihen um einen Fürbittbrief der sächsischen Kurprinzessin Magdalena Sibylle (einer Freundin der schwedischen Königin) zu überbringen.
Zwischen 1756 und 1758 wurde die Festung Sonnenstein erst von Preußen und anschließend von österreichischen Truppen belagert.
1774 entstanden mit den Kattundruckereien die ersten Manufakturen in Pirna.
1811 eröffnete der Arzt Ernst Gottlob Pienitz eine Heilanstalt für Geisteskranke, welche mit dem Einzug der Franzosen 1813 evakuiert und teilweise erstört wurde.
Kaiser Napoleon wohnte im September 1813  zeitweilig im Marienhaus am Markt.
Am 31.3.1845 wurden weite Teile der Altstadt von Pirna durch ein großes Elbe-Hochwasser überflutet.
Die Eisenbahnlinie Dresden–Pirna wurde 1848 eröffnet.
Während des Ersten Weltkrieges war Pirna Garnisonsstadt.
1922/23 wurden die Vorstädte Posta, Niedervogelgesang, Obervogelgesang, Copitz, Hinterjessen, Neundorf, Zuschendorf, Rottwerndorf und Zehista eingemeindet.
Berüchtigt wurde die auf über 700 Patienten angewachsenen Heilanstalt Sonnenstein durch ihre Beteiligung bei der Euthanasie im Frühjahr 1940. Unter der Leitung des Arztes Horst Schumann wurden in Pirna 13.720 Patienten sowie mehr als 1.000 KZ-Häftlinge im Rahmen der Aktion T4 von Juni 1940 bis August 1941 durch Vergasung getötet.
In der DDR-Zeit wurde Pirna durch Kraftwerks- und Industrieabgasen und Abwässer der Industrie stark verschmutz, sodass Baden in der Elbe nicht mehr möglich war und über dem Elbtalkessel sah man oft eine Dunstglocke.
Ab 1989 wurde Pirna Deindustrialisiert und der Aufbau der Innenstadt gewann an Bedeutung. Bis heute sind  ca. 80% der Gebäude im Stadtkern restauriert, wodurch er sich zu einem sehenswerten Viertel mit Bars und Cafés sowie kulturellen Angeboten entwickelt hat.
2002 wurde Pirna wieder vom Hochwasser überflutet.Sehenswertes
In Pirna gibt es viele sehenswerte Museen, z.B.:
- DDR Museum
- Stadtmuseum Pirna
- Botanische Sammlungen und Landschloss Pirna
- Richard-Wagner-MuseumDas Gebiet der historischen Altstadt um Markt und Marienkirche ist auch besonders sehenswert.
Ebenso die Burganlage Sonnenstein mit der Gedenkstätte.Pirna hat eine Anlegestelle der Sächsischen Dampfschifffahrt und es besteht eine Fährverbindung zwischen Pirna und Pirna-Copitz, betrieben von der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz mbH.