Peterskirche (Neckargartach)

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Die evangelische Peterskirche im Heilbronner Stadtteil Neckargartach ist eine Chorturmkirche aus der Zeit der mittelalterlichen Wehrkirchen, deren gotischer Turmchor in einen barocken Kirchenbau von 1766/67 eingegangen ist.

Eine Kirche, die dem Apostelfürsten Petrus geweiht war, wird bereits seit 1295 für Neckargartach erwähnt. Als Mutterkirche hatte die Neckargartacher Peterskirche verschiedene Filialen, darunter auch in Böllingen und in Frankenbach die dortige Albanskirche. Die Peterskirche dieser Zeit war noch eine Wehrkirche. Die Kirche samt Mesnerhaus und Pfarrhaus mit Garten steht auf einer Erhöhung im Gelände und waren einst stark ummauert und befestigt.

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Die Peterskirche in Neckargartach wurde immer wieder neu gebaut und umgebaut, so in den Jahren 1439 und 1551. Aus dieser Zeit stammt der Turm, der noch den Charakter der mittelalterlichen Wehrtürme mit Schießscharten aufweist. Neckargartach wurde samt der Peterskirche Mitte des 16. Jahrhunderts reformiert. Ein Seitenportal der Kirche datiert auf 1605. Der letzte Kirchenbau war 1766/67, aus dem auch das Langhaus der Chorturmkirche stammt, dessen Hauptportal mit 1767 datiert ist.

Von der einstigen Wehrkirche künden noch Reste des Torturms, der erst zur Schule, im 18. Jahrhundert dann zum heute noch erhaltenen Mesnerhaus umgebaut wurde.

Im Ersten Weltkrieg wurden die Glocken der Peterskirche eingeschmolzen, um als Kanonenkugeln weitere Verwendung zu finden. 1920 wurden neue Glocken für die Kirche gespendet, die sich seit der abermaligen Neuausstattung der Kirche mit Glocken im Jahr 1988 als Denkmäler auf dem Kirchengelände befinden.

Im Jahr 1999 wurde in der Turmuhrstube eine Schau-Turmuhr eingerichtet, die gelegentlich bei Veranstaltungen zur Besichtigung geöffnet ist.