Mostviertel Mild & Wild *1*

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Erde und Feuer
Das Wechselspiel von mild und wild, von Erde und Feuer, prägt das Mostviertel. Über Jahrhunderte hinweg verband ein reger Handel das milde und das wilde Mostviertel. Die Bauern aus dem Hügelland versorgten die Hammerherren, Schmiede und Köhler in der Bergwelt mit den Früchten ihrer Erde: mit Most und Proviant.
Im Gegenzug erhielten die Bauern beste Eisenwaren. Seinen Höhepunkt erreichte der Handel im 18./19. Jahrhundert, als Most und Eisen auch weit über die Grenzen des Mostviertels hinaus gefragt waren. Zu jener Zeit entstanden im milden Mostviertel die prächtigen Vierkanthöfe, die Mostviertler Schmiede exportierten ihre Erzeugnisse bis in den Orient.

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Das milde Mostviertel
Das Mostviertel ist ein Land mit zwei Gesichtern. Sanft und hügelig präsentiert es sich südlich der Donau. Hier ist die Heimat der Mostbarone und Schnapsbrenner, der Winzer und Bauern.
Im milden Klima entlang der 200 Kilometer langen Moststraße gedeihen Birnen. Weintrauben – vorwiegend der Sorte „Grüner Veltliner“ - wachsen im Weinbaugebiet Traisental. Im Pielachtal sprießen die roten Dirndln, sie sind auch als Kornelkirschen bekannt. Im Zentrum liegt die niederösterreichische Landeshauptstadt, St. Pölten.

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Das wilde Mostviertel
Bizarre Felsformationen, tiefe Schluchten und sprudelnde Gewässer prägen die wild-alpine Bergwelt rund um Ötscher, Hochkar, Dürrenstein, Gippel und Göller. Im Sommer beliebt bei Wanderern und Naturgenießern. Im Winter locken sportliche und familiäre Skigebiete.
Hier war die Heimat der „Schwarzen Grafen“, wie die mächtigen Hammerherren einst genannt wurden, der Schmiede, Köhler und Holzfäller. Heute erzählen Museen und Themenwege im Kulturpark Eisenstraße Geschichten aus jenen Zeiten.

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Das Land der Mostbirnbäume
„Der Most hat die Häuser gebaut“ heißt es von den stolzen Vierkanthöfen entlang der Moststraße. Dass der Most nach einer „Durststrecke“ heute eine Renaissance erlebt, verdankt das Mostviertel innovativen Köpfen wie den Mostbaronen, den Experten für echte Mostviertler Mostkultur. Die Mostbarone lassen Traditionen wieder aufleben und produzieren mit Hilfe von modernster Kellereitechnik exquisite, meist sortenreine Birnenmoste in einer überraschenden Geschmacksvielfalt.
Den Mostbaronen und vielen weiteren Mostproduzenten ist es auch ein großes Anliegen, die typische Kulturlandschaft an der Moststraße zu erhalten. In den 1950-er und 1960-er Jahren waren die Mostbirnbäume massiv gefährdet. Der Most hatte an Attraktivität verloren, Tausende Bäume wurden gerodet. Ein immenser Schaden, wenn man bedenkt, dass ein Mostbirnbaum etwa 30 Jahre benötigt, um nennenswerte Erträge zu bringen. Inzwischen gedeihen auf den Mostviertler Streuobstwiesen wieder über 300.000 hochstämmige, knorrige Obstbäume. Ein zauberhaftes Bild besonders im April zur Zeit der Birnbaumblüte.

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Das Land der Winzer
Das Traisental, zwischen Donau und St. Pölten gelegen, ist die Heimat der Mostviertler Winzer. In den kleinen Terrassenweingärten gedeihen vorwiegend Weißweintrauben, allen voran die Sorte „Grüner Veltliner“. Einige der Winzer zählen zu den Besten in ganz Österreich und wecken auch international Aufmerksamkeit. Ihre Weine bestechen durch puristische Eleganz und die mineralische Note.
Auch als Gemüsegarten macht sich das Traisental einen Namen: Grüne Spargeln wachsen, Knoblauch, Zwiebeln und einiges mehr.