Maria-Magdalena-Kirche (Dürrenzimmern)

Die Kirche geht auf eine mittelalterliche Liebfrauenkapelle zurück und war ursprünglich eine Filialkirche der Martinskirche in Meimsheim. Am 23. Oktober 1475 wurde die Kapelle durch den Bischof von Worms zur Pfarrkirche erhoben, gleichzeitig wechselte man das Patrozinium zu dem der Hl. Maria Magdalena. Nachdem man ursprünglich die Toten auch in Meimsheim bestattet hatte, wurde kurz nach der Gründung der Dürrenzimmerner Pfarrei auch der Friedhof des Ortes angelegt. Die Reformation wurde in Dürrenzimmern vermutlich 1534 vollzogen.

Bild: P.Schmelzle@wikimedia.org CC BY-SA 2.5

Der Chorturm der Kirche stammt noch aus der Zeit der frühen Gotik (ca. 12. Jhd.), während die Kirche wohl zu Beginn des 15. Jahrhunderts umfassend erneuert wurde. Das heutige Langhaus wurde um 1500 angebaut und 1620 nach Norden erweitert.

Im Jahr 1693 wurden während des Pfälzischen Erbfolgekriegs die beiden alten Glocken der Kirche durch marodierende französische Truppen gestohlen. Erst mehr als 30 Jahre später konnte sich die Gemeinde die Beschaffung einer neuen Glocke leisten. Die kleine Bronzeglocke von 1727 hat sich bis heute in der Kirche erhalten.

Bild: P.Schmelzle@wikimedia.org CC BY-SA 2.5

1891 erwarb die Gemeinde eine zuvor in der Heilbronner Kilianskirche aufgestellte Orgel, die 1865 bei Schäfer in Heilbronn gebaut worden war.

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche am 2. April 1945 durch Fliegerbomben schwer beschädigt, jedoch rasch wiederhergestellt und als erste wiederaufgebaute Kirche in Württemberg am 12. Oktober 1947 wieder eingeweiht. Für seine Verdienste um den Wiederaufbau wurde der örtliche Pfarrer Ernst Gottlieb Lauk (1884–1961) im Jahr 1948 zum Ehrenbürger der Gemeinde Dürrenzimmern ernannt.