Henry van de Velde Museum in der Villa Esche

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Henry van de Velde Museum in der Villa Esche
In den Jahren 1902/03 errichtete der belgische Jugendstilkünstler Henry van de Velde für die Familie Esche eine Villa, die einen ästhetisch wie kunsthistorisch besonderen Schatz darstellt und ein Baudenkmal von europäischem Rang ist. Der Entwurf van de Veldes umfasste alle Bereiche des Wohnumfeldes der Familie: von Fassade und Raumanordnung über Wandgestaltung, Wandbespannung, Türen, Fenster, Lampen und Teppichen bis hin zu Mobiliar, Porzellan, Silber und privaten Gebrauchsgegenständen. Darüber hinaus bezog der Belgier den großzügig angelegten Garten funktionell und gestalterisch in das Gesamtkonzept des Hauses ein. Auf diese Weise entstand ein außergewöhnliches Zeugnis der rationalen Architekturauffassung Henry van de Veldes.

Der kunstsinnige Textilunternehmer Herbert Esche war Mitinhaber der Firma Moritz Samuel Esche, die ab 1870 in Chemnitz tätig war und zur größten Strumpffabrikation Deutschlands expandierte. Das internationale Ansehen des Unternehmens dokumentierte unter anderem die Berufung Theodor Esches als Juror der Weltausstellungen in Paris und in London. 1905 weilte der norwegische Maler Edvard Munch auf Einladung Herbert Esches in der Villa und portraitierte unter anderem dessen Kinder.