Héctor Zamora - Sciame di dirigibili

Die Besucher der 53. Biennale von Venedig begegneten vor zwei Jahren allerorten den Zeppelin-Schwärmen, die der mexikanischen Künstlers Héctor Zamora (1974) in der ganzen Stadt und den verschiedenen Ausstellungsräumen verteilt hatte. Zeppelinmodelle hingen zu Schwärmen gruppiert von der Decke, ein Animationsfilm zeigte die Invasion unzähliger Zeppeline in Venedig , Poster warben in der Stadt für eine nie stattgefundene Zeppelin-Messe, ein Zeppelin, bzw. Blimp steckte in einem Gang fest und sogar die Straßenmaler hatten die Zeppeline in ihren touristischen Malereine verewigt. Der Eindruck, dass wirklich Zeppeline Venedig in Besitz nehmen drängte sich auf – doch es blieb der Zweifel, ob das denn wirklich alles so geschehen sein konnte. Woher kommen diese wundersamen Zeppeline und welche fremde Macht steckt hinter ihrem Flug?

Hector Zamora siedelt seine Arbeit ganz bewusst zwischen Realität und Fiktion an. Die Möglichkeit einer tatsächlichen Invasion ist zwar bei genauer Betrachtung schnell als „Fake“, als Täuschung, enttarnt, dafür aber als Idee umso verlockender. Er zeigt damit wie sehr der Zeppelinmythos bis heute Auslöser zahlreicher positiv besetzter Assoziationen ist und die Phantasie eines internationalen Publikums anregt und beflügelt.

Für das Zeppelin Museum Friedrichshafen modifizierte der Künstler das Projekt und schuf seine erste museale Einzelausstellung mit einer Arbeit, die er andernorts realisiert hatte. Der Bezug zu der ursprünglichen Installation wird durch die leere Hülle im Raum hergestellt. Es handelt sich um den festgefahrenen Blimp, der nun als Relikt, als Verweis ausgestellt. Es ist als seien Zamoras-Zeppelin wieder „nach Hause“ gekommen und würden uns nun von ihrem Abenteuer in Venedig berichten.

Bereits im Vorfeld der Ausstellungsvorbereitungen zu Hector Zamoras Ausstellung „Sciame Di Dirigibili / Zeppelin-Schwärme“ konnte die Kunststiftung Zeppelin Museum e.V. Werke des mexikanischen Künstlers für die zweite Phase der Neukonzeption des Zeppelin Museums erwerben. Sowohl der beeindruckende Animationsfilm, als auch die Druckgrafiken, sowie die Postkarten wurden der Sammlung des Zeppelin Museums übergeben und können in Zukunft in verschiedenen Ausstellungszusammenhängen der Öffentlichkeit gezeigt werden.

Die Kunststiftung war sofort von der Qualität der künstlerischen Arbeit Hector Zamoras überzeugt, da dieser die verschiedenen Aspekte von Kunst und Technik in seiner Arbeit treffend vereint und den Zeppelinmythos auf besondere Art und Weise aufgreift. Die Kunststiftung Zeppelin Museum e.V. freut sich sehr, dass ihr Engagement in Zeiten fehlender Ankaufsetats dem Zeppelin Museum eine sinnvolle Erweiterung der Sammlung ermöglicht hat.

Die Ausstellung Héctor Zamora „Sciame di dirigibili / Zeppelin-Schwärme“ bildet zusammen mit der Eröffnung der „Zeppelin-Wunderkammer“ den 2. Teil der Neukonzeption des Zeppelin Museums.

Biographie
Geburtsdatum: 19.11.1974 in Mexico City, Mexico
Lives/work: Sao Paulo, Brazil
Website des Künstlers: www.lsd.com.mx

Bildurheber: Zur Verfügung gestellt von der Stadt FN

Weitere Informationen unter:

Zeppelin Museum FN
Seestraße 22
88045 Friedrichshafen
Telefon: 07541 380-10
Internet: http://www.zeppelin-museum.de/