Die Obernautalsperre

Bildurheber: Stefan Neuser

Die Obernautalsperre ist das Absperrbauwerk des 86 ha großen Obernaustausees im Südwesten des Rothaargebirges im Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen (Deutschland).
Die Talsperre des Obernaustausees wurde von 1967 bis 1972 nach Planungen von W. Ihssen und G. Salveter gebaut. Der See dient der Trinkwasserversorgung naher Ortschaften und dem Hochwasserschutz.
Der Obernaustausee liegt im Siegerland etwa 9 km (Luftlinie) nordöstlich von Siegen an der Südwestabdachung des Rothaargebirges. Er erstreckt sich unmittelbar östlich von Brauersdorf, einem nordöstlichen Stadtteil von Netphen. Überragt wird der See von den Bergen Alte Burg (632,9 m ü. NN), Standort einer ehemaligen Fliehburg und Kultstätte aus der La-Tène-Zeit um 500 v. Chr., und Sanktkopf (605,6 m).

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Um den Bau der Obernautalsperre überhaupt möglich zu machen, mussten die Orte Obernau und Nauholz ganz und Brauersdorf teilweise mit insgesamt 365 Bürgern ausgesiedelt werden. Die Heimat aufzugeben, ist nicht einfach. Doch damit wurde die Grundlage gelegt für Trinkwassersicherheit in der Region.

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Zur Geschichte der Obernautalsperre

Bereits 1931 wurde ein Gutachten erstellt, das den Bau von Talsperren zur Sicherung der Trinkwasserversorgung in der Region Siegerland-Wittgenstein empfahl.

Doch es dauerte noch mehr als 20 Jahre, bis am 9. September 1953 der Wasserverband gegründet wurde. Im gleichen Jahr erfolgte noch der erste Spatenstich zum Bau der Breitenbachtalsperre, aus der 1956 das erste Wasser zur Trinkwasseraufbereitung entnommen werden konnte.

Das Jahr 1959 ist ein außergewöhnlich trockenes Jahr. Es bringt die Wahrheit ans Tageslicht. Eine Talsperre reicht nicht aus, um den zunehmenden Bedarf an Trinkwasser zu decken.

1961 treten die Städte Siegen und Eiserfeld dem Verband bei. Damit wird der Bau einer zweiten Talsperre, der Obernautalsperre, endgültig notwendig.

1967 ist das Jahr des ersten Spatenstiches zum Bau der Obernautalsperre.

1972 wird ab November die Obernautalsperre eingestaut, im Mai 1973 wird das erste Mal Wasser zur Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk Dreis-Tiefenbach entnommen.

1979 wird der „Perspektivplan Wasserversorgung“ vorgelegt, der den Bedarf bis zum Jahre 2020 untersucht und datenmäßig belegt. Mit ihm wird deutlich, dass nach der Breitenbach- auch die Obernautalsperre eine höhere Leistungsfähigkeit braucht. Deshalb wird 1984 der Beileitungsstollen in Betrieb genommen, der bei Walpersdorf zusätzlich Wasser aus der oberen Sieg in die Obernautalsperre führt.

Der Obernautalsperre wurde im Jahr 2002 9 Mio. m3 Wasser zur Trinkwasseraufbereitung entnommen.
Damit werden 200.000 Menschen sowie Gewerbe und Industrie zuverlässig an jedem Tag, zu jeder Zeit mit frischem, gesundem Trinkwasser versorgt.