Die Loreley - der sagenhafte Fels

Wer hat nicht schon von ihr gehört – der sagenumwobenen Schönheit Loreley, die einst auf dem steilen Felsen am Mittelrhein beim Kämmen Ihres Haares die vorbeifahrenden Schiffer mit ihrer Erscheinung derart in den Bann gezogen haben soll, dass diese nicht mehr auf die gefährlichen Felsklippen und Strudel des Rheins an dieser Stelle achteten, kenterten und schließlich von den Wellen des Stromes in den Tod gerissen wurden. Das im Jahre 1800 von Clemens Brentano geschriebene Gedicht "Lore Lay" und das von Heinrich Heine 1823 verfasste und von Friedrich Silcher später vertonte Lied "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten..." über Loreleys tragische Geschichte sind wohl fast jedem ein Begriff.

Der beinahe senkrecht abfallende Loreley-Felsen am rechten Rheinufer oberhalb von St. Goarshausen, auf dem die Jungfrau gemäß der berühmten Rheinsage gesessen haben soll, ragt 132 m über die Flussoberfläche. An jener Stelle des Mittelrheins hat der Rhein das einst zusammenhängende Schiefergebirge von Hunsrück und Taunus im Laufe der Zeit geteilt und in eine wilde, charaktervolle Flusslandschaft verwandelt.

Unterhalb des Felsens zwängt sich der Rhein durch die engste und gleichzeitig tiefste Stelle seines Flussbetts. Die Enge des Tals machte es sogar erforderlich, die Eisenbahn in einem 368 Meter langen Tunnel durch den Fels zu führen.

Der Loreley-Felsen ist weltweit bekannt. Jahr für Jahr strömen unzählige Besucher auf das berühmte Plateau, um sich von der ausgesprochen reizvollen Aussicht zu überzeugen. Auch sein eindrucksvolles Echo hat zur Berühmtheit des Felsens beigetragen. Im nahe gelegenen Besucherzentrum lässt sich nicht nur allerhand über den Mythos Loreley erfahren, sondern auch jede Menge rund um Geologie, Flora und Fauna der Region.

UNSER TIPP: Wenn Sie zeitlich nicht gebunden sind, besuchen Sie den Felsen doch einmal in den späten Nachmittags- oder frühen Abendstunden, wenn der größte Besucherandrang längst vorüber ist und die Sitzgelegenheiten des schön hergerichteten Landschaftsparks zum stillen Verweilen einladen. Denn vor allem dann lässt sich der Zauber der schroffen Felslandschaft erspüren – und mit ein bisschen Phantasie glaubt man beinahe, die schöne Loreley am Felsrand sitzen zu sehen...