Die Geschichte von Hermsdorf und Lipsa

Bildurheber: Studio S · Fotograf in Dresden

Die heutige Gemeinde Hermsdorf, mit dem Ortsteil Lipsa besteht aus den beiden Dörfern Hermsdorf und Lipsa.
Das Dorf Lipsa wurde 1455 im Lehnbrief von Ruhland erstmals urkundlich als "Dlupsow" erwähnt, während die Ersterwähnung von Hermsdorf aus dem Jahre 1489 im Gutsarchiv Guteborn stammt. Beide Dörfer - Hermsdorf und Lipsa - gehörten seit dem frühen Mittelalter zu der Herrschaft Ruhland, der zeitweilig bis zu 16 Dörfer unterstanden. Dem Charakter nach sind sie sogenannte "Strassenangerdörfer" und gewannen durch ihre Lage an der alten Handelsstrasse Berlin - Dresden an Bedeutung.

Haupterwerbszweige seit der Erwähnung waren Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft, weil das Gebiet von vielen kleinen Wasserläufen und Teichen durchzogen, sowie von riesigen Wäldern umgeben und bestanden war.
Die Geschichte der Dörfer Hermsdorf und Lipsa ist von der Ersterwähnung an bis zum Jahr 1945 eng mit der Geschichte und Entwicklung der Rittergüter und Schlösser von Hermsdorf und Lipsa verknüpft. Die vielen Besitzerwechsel und das nicht durchgängige "Im-Familienbesitz-Befinden" sind sicherlich Ursachen dafür, dass keine "Schlosschronik" vorhanden ist.

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So wurde 1995-97 darüber recherchiert und erstmals eine chronologische Zeittafel im Rahmen der "Chronik von Hermsdorf/Lipsa" veröffentlicht. 1584 wird das Rittergut Lipsa und 1606 das Rittergut in Hermsdorf erstmals erwähnt. 1680 wird das Schloss in Lipsa erstmals erwähnt, wobei 1718 das Schloss erweitert und 1914 mit einem Quertrakt versehen wurde.
Das Schloss Hermsdorf fiel 1945 einer Brandstiftung zum Opfer, während das Schloss Lipsa seit 1945 der Kranken- und Altenfürsorge dient.

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Das Vorhandensein einer Evangelischen Pfarrkirche zu Hermsdorf geht auf 1530 zurück. Die zweite Kirche wurde 1680 mit Schindeln gedeckt und hatte ein Ecktürmchen. 1736 erbaute man die jetzige Kirche auf dem Friedhof zu Hermsdorf.
1665 erwähnte man den ersten Lehrer, während die Erbauung des ersten Schulgebäudes - ein Fachwerkbau mit Strohdach - im Jahre 1769 erfolgte. 1824 erhielt dieses Gebäude ein Ziegeldach und 1868 wurde ein neues Schulgebäude für Hermsdorf, Lipsa und Zeisholz errichtet - welches das jetziges Gemeindehaus ist. 1912 wurde in Lipsa eine Halbtagsschule eingeweiht.

Die Zugehörigkeit beider Dörfer zu Verwaltungseinheiten ist recht unterschiedlich. Überwiegend gehörte Hermsdorf und Lipsa zum Lande Sachsen, zur Provinz Oberlausitz bzw. Schlesien und zum Regierungsbezirk bzw. Kreis Bautzen, Spremberg-Hoyerswerda, Frankfurt / Calau bzw. Liegnitz.
Erst 1952 erfolgte die Zuordnung zum Kreis Senftenberg und Bezirk Cottbus. Seit 1990 gehört Hermsdorf mit dem Ortsteil Lipsa zum Land Brandenburg und seit 1993 ohne eigene Gemeindeverwaltung zur Amtsgemeinde Ruhland.
Von 1933 bis 1947 nannte sich Lipsa Lindenort. Die Verwaltung der beiden Dörfer -ob getrennt oder gemeinsam- kann nicht exakt nachvollzogen werden.
Eine Vereinstätigkeit kann am Ende des 19. Jahrhunderts festgestellt werden.

Eine durchgängige Dorfchronik, wie in anderen Orten üblich, ist nicht vorhanden. Aus einer Schulchronik und vielen Nachforschungen wurde erst 1995 bis 1998 die erste Dorfchronik erarbeitet.

Fotos wurden von StudioS gefertigt, weitere Bilder auf unserer Hompage unter www.farbmomente.de

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