Die Germania in Herzberg

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Im Oktober 1876 beschloss der Herzberger Landwehrverein, zu Ehren der gefallenen Bürger der Stadt der Kriege 1894, 1866 und 1870/71 ein Denkmal zu errichten. Durch Sammlungen in Vereinen und bei den Bürgern sowie Mitteln aus der Stadtkasse konnte die Germania-Figur im Einsiedelschen Eisenwerk in Lauchhammer bestellt und gegossen werden.

In der Stadtverordnetensitzung vom 20. Januar wird genehmigt, dass das Denkmal vor dem Rathausportal aufgestellt wird.

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Am 22. März 1887, dem 90. Geburtstag des Kaisers, erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für das Denkmal durch den Landwehrverein, in dem Herr Superintendent Gisioius die Weihrede hielt und Mauermeister Otto eine aus Zink gefertigte Büchse mit der Entstehungsurkunde des Denkmal, einem Verzeichnis der damaligen Landwehr-Vereinsmitglieder, den Vereinsstatuten, Münzen und einem Exemplar des Kreisblattes vom 22. März in den Grundstein legte und diesen verschloss.
Am 17. Juli 1887 konnte unser Denkmal an seinem ursprünglichen Platz vor dem Rathausportal feierlich eingeweiht werden. Die Sandsteinarbeiten waren durch die Bildhauerwerkstatt der verwitweten Frau Lauschke ausgeführt worden.

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Unter der Leitung des Werkmeisters Schulze wurden die Arbeiten im Wesentlichen durch den Bildhauergehilfen Jentzsch ausgeführt. Das schmiedeeiserne Gitter fertigte der Schlossmeister Hamann aus Herzberg.
Seit etwa 1936 (nach Dr. Alfred Meißner 1939) hatte die "Germania" ihren ursprünglichen Platz auf einem inselartigen Vorsprung vor dem Rathaus weichen müssen, da die moderne Straßenführung dies bedingte.

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Der neue Standort war, wie sich auch aus heutiger Sicht bestätigen lässt, sicherlich mit Bedacht gewählt, denn die Gefahr, zu einer durch die Schnelligkeit des Straßenverkehrs bedingten Nebensächlichkeit dekradiert zu werden, wurde die ehrwürdige Ruhe des Platzes zwischen Rathaus und Kirche abgewehrt.

Die Versetzung des Denkmals an seinen jetzigen Standort war dem Mauermeister Arthur Otto übertragen worden. Eine Bepflanzung der neuen Anlage erfolgte bereits im Frühjahr 1936.
Nach der Restaurierung der "Germania" in Lauchhammer (Nov. 1997), hat sie heute, wie oben schon genannt, an der südöstlichen Giebelseite des Rathauses ihren hoffentlich letzten Standort.
Der Ablieferungsfrist für Denkmale "zur Verstärkung der Rüstungsreserve" (Aufruf vom 3. Mai 1942) entging das Kunstwerk glücklicherweise, da es nicht aus Bronze oder Kupfer gegossen ist, wie durch den Sachverständigen, den Alteisenhändler Kirchner, durch "Befühlen des Metalls" bestätigt werden konnte.